Nach dem Abriss des alten Rathauses ist der entstandene Platz an der Basilika ansprechend und vielseitig nutzbar gestaltet worden.
Von Manfred Janß
Reporter Rheinhessen Süd
Freuen sich über den neuen Platz (v.li.): der evangelische Pfarrer Andreas Schenk, der katholische Pfarrer Heiko Heyer, Ortsbürgermeisterin Jutta Schick, Maike Hill (Pressereferentin Sparkasse) und Sparkassenvorstand Marcus Walden.
(Foto: BK/Andreas Stumpf)
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BECHTHEIM - Schön ist er geworden, der Platz vor der Basilika. Vor allen Dingen aber einladend, um sich dort gemeinsam zu treffen, zu feiern oder einfach mal einen Moment zu entschleunigen. Das Mäuerchen ringsum eignet sich nämlich vorzüglich, um sich hinzusetzen.
Eine Bank wird der Platz auch noch bekommen, rings um die Säulenhainbuche, die mittendrin steht. Ein stattliches Gewächs, und, obwohl noch jung, schon etwa fünf Meter hoch. Gekauft hat sie die Ortsgemeinde, unterstützt von Spenden. Unter anderem von der Sparkasse Worms-Alzey-Ried, die 750 Euro dazugab. „Wir sind ein regionales Unternehmen und deshalb ist uns auch daran gelegen, dass ein Teil unserer Gelder auch wieder in die Region fließt“, sagte Dr. Marcus Walden, der Vorstandsvorsitzende, beim offiziellen Pressetermin. Die evangelische Kirchengemeinde und die katholische Kirchengemeinde St. Laurentius gaben jeweils 150 Euro dazu.
Erster offizieller Termin am Nikolausabend?
„Wir freuen uns über die gelungene Platzgestaltung und freuen uns auf schöne Begegnungen. Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass da mal ein Haus gestanden hat“, erklärte der katholische Pfarrer Heiko Heyer. Schön wäre ein erster Anlass beim Nikolausabend, ob das Corona zulässt, ist allerdings fraglich. Davon abgesehen, ist der Platz vielfältig nutzbar, es gibt Strom- und Wasseranschluss, ein Dach, wenn’s mal regnet und eine Toilette, die bei Veranstaltungen geöffnet wird. Denkbar sei auch, meinte Ortsbürgermeisterin Jutta Schick, ihn als Pausenhof für die Grundschule zu nutzen. Die Kinder wären dann komplett weg vom Autoverkehr, denn im Moment ist noch der Marktplatz der Schulhof.
Den Anstoß, den Platz, der nach dem Abriss des alten Rathauses, das vormals die Wohnung des Schulmeisters der direkt benachbarten heutigen Grundschule war, jetzt zu gestalten, gab das Jubiläum 1000 Jahre Basilika Bechtheim. Wie berichtet, mussten alle für dieses Jahr mit großem Engagement geplanten Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Sie sollen im nächsten Jahr nachgeholt werden. Aber es gelang immerhin, den Platz bis auf ein paar Restarbeiten fertigzustellen. „Trotz Corona sind die Firmen innerhalb von nur drei Monaten weitestgehend fertig geworden“, berichtete die Ortsbürgermeisterin. Die offizielle Einweihung des Platzes soll im nächsten Jahr stattfinden.
Rein optisch ist der Platz vor der Basilika die logische Verlängerung vom Marktplatz aus. Das verwendete Pflaster führt geradewegs auf die Basilika zu. Das heißt, nicht ganz. Es endet vor der Mauer, die den Platz zur Kirche hin begrenzt und biegt dann nach links (barrierefrei) auf den Platz ab. Dadurch ergibt sich eine Schwierigkeit beispielsweise für Menschen, die mit dem Rollator unterwegs sind. Auf dem neuen Pflaster geht das ganz prima, doch über das alte Kopfsteinpflaster, so schön es auch aussieht, ist es doch mühsam, zum Haupttor zu kommen, durch das man zur Basilika gelangt. Die Mauer wird demnächst ohnehin saniert, wie Pfarrer Heiko Heyer ankündigte. Oben als Abschluss bekommt sie eine sogenannte „Bischofsmütze“, eine Art spitz zulaufendendes Dach, um das Regenwasser abzuleiten. Eine Idee wäre, den ohnehin vorhandenen Durchbruch wieder zu öffnen, der genau gegenüber des barocken Portals der Basilika liegt. Im Moment befindet sich dort noch ein historischer Grabstein. „Den könnte man versetzen“, meinte Pfarrer Heiko Heyer. Es steckt also noch viel Potenzial in dem Platz.