Volles Haus, klasse Stimmung: Bei der WM 2014 herrschte in der TG-Arena mehr als einmal kollektiver Freudentaumel. Archivfoto: Jürgen Nehrbass
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WÖRRSTADT-ROMMERSHEIM - Der Countdown läuft. Weniger als zwei Wochen sind es noch bis zum ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland. Das Projekt Titelverteidigung steht kurz bevor, die Erwartungen sind hoch. Und Jürgen Nehrbass hat eine klare Ansage für Bundestrainer Joachim Löw: „Wir brauchen sieben Spiele!“
Denn nur, wenn die Deutschen bis ins Finale oder das Spiel um Platz drei vorstoßen, lohnt sich das, was Nehrbass und sein Verein, die TG Rommersheim, anbieten, wirklich. Zum achten Mal lädt der Verein in diesem Jahr zum Public Viewing in die altehrwürdige Turn- und Sängerhalle, die sich zur Weltmeisterschaft einmal mehr in die schwarz-rot-goldene TG-Arena verwandelt. 41 Duelle der Nationalmannschaft sind seit der Premiere 2004 hier bereits übertragen worden. Aus den Einnahmen – bei vollem Haus pro Spiel immerhin rund 1500 Euro – will der Verein in diesem Jahr die Erneuerung der Heizungsanlage seiner Halle finanzieren.
Jedes Jahr kommen noch mehr Fans
Auch deshalb hofft Mitorganisator Jürgen Nehrbass, zu den Spielen der deutschen Mannschaft bei freiem Eintritt wieder bis zu 400 Zuschauer begrüßen zu können. Und er ist zuversichtlich, dass das klappt. „Wir haben über die Jahre die Erfahrung gemacht, dass bei jedem Public Viewing immer noch ein paar mehr Leute kommen“, sagt er.
DIE SPIELE
Die TG Rommersheim überträgt in der Turn- und Sängerhalle alle Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft. Sie finden statt am Sonntag, 17. Juni (17 Uhr gegen Mexiko), am Samstag, 23. Juni (20 Uhr gegen Schweden), und am Mittwoch, 27. Juni (16 Uhr gegen Südkorea).
Kommt Deutschland in die K.o.-Runden, werden auch diese Spiele übertragen.
Das mag vor allem an Jogi Löw liegen, schließlich gehört seit dessen Amtsantritt deutscher Rumpelfußball der Vergangenheit an. Nicht nur die Brasilianer können seit ihrer historischen 1:7-Klatsche vor vier Jahren davon ein Liedchen singen. „Früher war es erst ab der K.o.-Runde voll in der Halle“, erinnert sich Nehrbass. Mittlerweile sei das schon während der Gruppenspiele der Fall, sagt er. Und erinnert sich dabei auch an so manchen Unternehmer im Ort, der am reservierten Stehtisch mit der gesamten Belegschaft mitfieberte. Grund genug also für die TG-Verantwortlichen, auch dem diesjährigen Spektakel optimistisch entgegenzublicken.
Dennoch: Nur auf die Attraktivität der deutschen Spiele verlassen will sich die TG Rommersheim nicht. Schließlich gehören zu einem erinnerungswürdigen Fußball-Massenevent auch die richtigen Rahmenbedingungen. Damit ist nicht nur die Bewirtung mit Essen und Trinken gemeint, für die der Verein in allen Spielen zusammengenommen wieder mit rund 70 ehrenamtlichen Helfern plant (Nehrbass: „Die kommen aus allen Sparten und sogar die Eltern vom Kinderturnen übernehmen eine Schicht.“).
Auch in technischer Hinsicht soll sich die TG-Arena als attraktive Alternative zum heimischen Wohnzimmer präsentieren. Dafür sorgt nicht nur die 23 Quadratmeter große HD-Videowand, die bereits 2016 erstmals zum Einsatz gekommen ist. Auf drei weiteren hoch auflösenden Beamerleinwänden – eine davon in einem Nebenraum – können sich Fußballfans in der Halle die Spiele der Deutschen anschauen; in der finalen Runde auch parallel die Spiele der deutschen Gruppengegner. Gesponsert wurden die modernen Geräte übrigens von ortsansässigen Firmen.
Es ist also alles angerichtet bei der TG Rommersheim für den üblichen WM-Wahnsinn. Jetzt muss nur noch die Mannschaft mitspielen. Wenn es nach Jürgen Nehrbass – und vielen Millionen weiteren Deutschen – geht, bitteschön sieben Mal.
Seine Hoffnungen setzt er dabei wie immer auf Jogi Löw. Der hat die TG schließlich bislang noch nie im Stich gelassen.