Erste Tagespflege der VG Wörrstadt öffnet ihre Türen
Um pflegende Angehörige am Tag zu entlasten, öffnet im November in Wörrstadt die erste Tagespflege-Einrichtung der Verbandsgemeinde. 30 Personen sollen hier betreut werden.
Von Steffen Nagel
Redaktionsleiter Lokalredaktion Alzey
Gespräch im Ruheraum: Peter Kuttler informiert Interessenten über seine neue Tagespflegeeinrichtung.
(Foto: photoagenten/Axel Schmitz)
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WÖRRSTADT - Wenige Monate ist es erst her, seit in den Räumen in der Ober-Saulheimer Straße noch die Säge kreischte und der Hobel über Holz knarzte. Doch die Schreinerei, die hier einst untergebracht war, gibt es nicht mehr. In nur sechs Wochen Umbauzeit hat die Firma Schmand, der die Halle gehört, daraus einen Ort gemacht, an dem pflegebedürftige Menschen künftig abwechslungsreiche Tage verbringen sollen, mit Therapieangeboten, Ruhephasen und einem ausgiebigen Mittagessen. Im November öffnet hier die Tagespflege Kuttler ihre Türen – das erste Angebot dieser Art überhaupt in der rund 30 000 Einwohner starken Verbandsgemeinde Wörrstadt.
Betreuung für 30 Personen auf 240 Quadratmetern
Es ist die vierte Einrichtung von Peter Kuttler, der vor zwölf Jahren seine erste Tagespflege in Flörsheim-Dalsheim eröffnet hat und mit seinem Unternehmen mittlerweile auch in Worms und Hangen-Weisheim beheimatet ist. Erst ein halbes Jahr ist es her, als Kuttler mit Susanne Schwarz-Fenske – beide sind Mitglied im Pflegenetzwerk Alzey – ins Gespräch kam. Die Generationenbeauftragte der VG Wörrstadt suchte einen Betreiber für Tagespflegeeinrichtungen – ein in der Verbandsgemeinde bis dato brachliegendes Themenfeld. Und Peter Kuttler dachte sich: „Warum nicht?“
Auf 240 Quadratmetern können in Wörrstadt künftig bis zu 30 Personen betreut werden. Das Angebot soll pflegende Angehörige am Tag entlasten. Das funktioniert so: Auf Wunsch wird der Kunde zwischen 8 und 9 Uhr per Fahrdienst von zu Hause abgeholt und nach Wörrstadt gebracht. In der Tagespflege wird gemeinsam gefrühstückt, danach gibt es im Gruppenraum für jeden ein Beschäftigungsangebot, von Gedächtnistraining über Biografiearbeit bis hin zu Gymnastik oder Gesellschaftsspielen. Braucht ein Kunde spezielle Therapien oder medizinische Behandlung, können die in einem eigenen Raum in Anspruch genommen werden. Nach dem gemeinsamen Mittagessen, das täglich frisch gekocht über einen Caterer bezogen wird, können sich die Menschen auf speziellen Liegesesseln im Ruheraum entspannen. Nach weiterer Beschäftigung sowie Kaffee und Kuchen endet der Tag in der Pflegeeinrichtung gegen 16 Uhr.
FÜR ANGEHÖRIGE
Um pflegenden Angehörigen einen Austausch mit Gleichgesinnten zu ermöglichen, bietet der Pflegestützpunkt Wörrstadt gemeinsam mit der Generationenbeauftragten der VG ab sofort einen Gesprächskreis an.
Das erste Treffen findet am heutigen Dienstag, 23. Oktober, 15 Uhr, im Ratssaal der VG-Verwaltung, Zum Römergrund 2-6, in Wörrstadt statt.
Ziel ist es, den Austausch unter pflegenden Angehörigen zu fördern, aber auch Informationen und Erkenntnisse im Umgang mit Pflegebedürftigen zu vermitteln. Bei den Gesprächskreisen wird es auch Beiträge fachkundiger Referenten geben.
Fragen beantwortet die Generationenbeauftragte Susanne Schwarz-Fenske unter der Telefonnummer 06732-6 01 13 41.
Das Angebot kann an einzelnen Tagen, aber auch durchgängig über einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen werden.
Insgesamt acht Leute habe er für Wörrstadt eingestellt, erklärt Peter Kuttler. Grundsätzlich sind zur Betreuung der Gäste immer zwei examinierte Pflegekräfte sowie zwei Alltagsbegleiter im Einsatz.
Ab Pflegestufe zwei wird ein Tag in der Woche ohne Eigenanteil finanziert. Die Kosten für die Tagespflege werden über die Pflegekasse abgerechnet, ohne Abzug vom Pflegegeld.
Bei einem Tag der offenen Tür können Besucher die Einrichtung am Donnerstag, 1. November, näher kennenlernen.