Die „Secco Sisters“ aus Lörzweilersorgten mit ihrem Auftritt für gute Laune. Foto: photoagenten/Axel Schmitz
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WÖRRSTADT - Die Fastnachter des Turn- und Sportvereins Wörrstadt (TuS) sind auf dem richtigen Weg: „Die etwas andere Sitzung“ lockte am Samstagabend das närrische Volk zu Hunderten in die Neubornhalle, wo die zweite Auflage des neu konzipierten vierfarbbunten Spektakels über die Bühne ging. Kürzer, knackiger, weniger Redner, mehr Tanz und ein DJ statt eines Alleinunterhalters – das ist die Devise für die Nachfolgeveranstaltung der „ausgestorbenen“ einstigen Herrensitzung. „Offensichtlich bewährt sich dieses Konzept“, stellten TuS-Vorsitzende Birgit Breckner und TuS-Cheffastnachterin Alex Nedezki höchst zufrieden fest.
Freiwillige aus dem Publikum bilden Elferrat
Wie anders die etwas andere Sitzung ist, erlebten die Gäste gleich zum Auftakt. Zwar stand im Hintergrund die sonst obligatorische Sesselreihe für einen Elferrat, jedoch ohne prächtig gewandetes Ratskollegium. Wirbelwind Nedezki, als Erdbeere kostümiert, engagierte deshalb pro forma kurzerhand aus den Reihen der Besucher zehn Freiwillige, die mit ihr für knappe 60 Minuten einen ausgesprochen fröhlichen Elferrat bildeten. Anschließend führte sie mit rheinhessischem Charme und Schlagfertigkeit solo durchs Programm. Und das sah in der zweiten Auflage der neuartigen Sitzung tatsächlich Showtanz, Gesangsdarbietungen und einen Redebeitrag in flottem Wechsel vor. TuS-Eigengewächse, Gruppen und Solisten aus benachbarten Gemeinden oder auch von weit her sorgten für beste Unterhaltung.
Den Vogel schossen dabei die „Silverboys“ des TuS ab. Gehüllt in braune Kutten und mit Lichtschwertern à la „Star Wars“ bewaffnet, kam das beliebte Männerballett diesmal aus einer fernen Galaxis in die Neubornhalle. Nur kurz gab die Truppe Einblicke in ihre eher sparsam choreografisch angelegte Jedi-Kampfkunst, dann verwandelten sich die Kuttenträger hinter großen Wandschirmen in holde Engelchen. Mit silbernen Haarreifen, Feinripp-Leibchen und strahlendweißen Tüll-Tütüs legten die Silverboys unter dem tosenden Jubel der Zuschauer eine Performance hin, die der unwiderstehlichen Grazie von Tanzbären allemal zur Ehre gereicht hätte. Dass die Boys dabei sichtlich Riesenspaß hatten und auch ein plötzlich gefallener Engel sie nicht aus dem Konzept brachte, setzte der von den Trainerinnen Nikole Schmidt und Nadine Schwöpe inszenierten grandiosen Show das Sahnehäubchen auf.
NÄRRISCHE MITSTREITER
Mit dabei waren: Der singende Pizzabäcker Fabia Gandolfo, Stimmungssänger Metzi, die „Secco Sisters“ aus Lörzweiler, das Marienborner „Tanz Team“, die „Meenzer Babbelschnütcher“ und die „Dancing Chicks“ aus Bechtolsheim.
Ohne Zugabe kamen aber auch die „Golden Girls“ des TuS nicht von der Bühne. Ihre Tanzshow „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ gestalteten sie als Cops verkleidet zu berühmten Krimi-Filmmusiken. Den rauschenden Beifall widmeten sie ihrer Trainerin Ursula Hassinger, die wegen einer Erkrankung nicht dabei sein konnte. Mit von der Partie war die mit herzlichem Applaus bedachte junge TuS-Garde, die unter Leitung von Sina Fißler gekonnt klassische Elemente des Gardetanzes darbot.
Einen weiteren Glanzpunkt im Programm setzte die Formation „Dance Emotion“ aus Saulheim. Sie zeigte, mit anspruchsvoller, akrobatischer und perfekt getimter Choreografie, warum sie Deutscher Vizemeister im Showtanz geworden ist. Begeistern konnte zudem die Rommersheimer Gruppe „Fabulicious“, die unter den wachsamen Blicken von „Captain Jack“ militärischen Drill in sehenswerten Showtanz verwandelte. Zwischen den Programmblöcken war die Bühne frei fürs tanzende Narrenvolk, das beim phongewaltigen Finale von der Mainzer Guggemusik „Noddequetscher“ in eine ausgelassen vierfarbbunte Party entlassen wurde. Dies aber nicht, ohne dass Alex Nedezki allen Helfern und der Stadt Wörrstadt für die großartige Unterstützung bei der Verwirklichung der zweiten etwas anderen Sitzung Dank gesagt hatte.