Wilhelm und Renate Schmitt (vorne, Mitte) feierten am Montag in Wallertheim diamantene Hochzeit. Foto: photoagenten/Carsten Selak
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WALLERTHEIM - „Mit fünf D-Mark haben wir angefangen, das war unser Startkapital“, erzählt Wilhelm Schmitt am Tag seiner diamantenen Hochzeit. Der 1935 geborene Ober-Saulheimer und die zwei Jahre später geborene Wallertheimerin trafen sich erstmals 1955 auf dem Flonheimer Jahrmarkt. Renate Schmitt half damals in der Gaststätte ihrer Tante aus, während ihr heutiger Ehemann zu Gast war. „Er hat sich gleich in mich verliebt und ist mir nicht mehr von der Seite gewichen“, erinnert sie sich.
Vier Generationen auf einem Hof
Zwei Jahre später heirateten die beiden und kauften ein verfallenes Anwesen in Wallertheim, in dem sie ihre Viehzucht und landwirtschaftliche Arbeit begannen. Der Betrieb und die notdürftigen Renovierungen haben die beiden immer voll beschäftigt, viel Zeit für Anderes ist da nicht geblieben, berichtet die Jubilarin.
Nach und nach kaufte das Ehepaar dann die Nachbargebäude und ermöglichte sich somit einen Hof, der heute die ganze Familie, bestehend aus Tochter, Sohn, zwei Enkeln und zwei Urenkeln, vereint. „Vier Generationen auf einem Winzerhof, die alle gemeinsam mit anpacken“, sagt die 79-jährige stolz. „Und trotzdem ist es schön, dass jeder abends seine Haustür zumachen kann“, gibt der 81-Jährige zu bedenken.
Natürlich habe es zwischen ihnen auch Meinungsverschiedenheiten gegeben, gestehen beide. Aber eine Ehe ohne Hochs und Tiefs gäbe es auch gar nicht, man müsse sich eben aussprechen und dürfe nicht nachtragend sein.
Die Terrasse des Ehepaars Schmitt füllt sich nach und nach, während immer lauteres Gelächter zu hören ist. Die Gäste sitzen auf Gartenstühlen mit bunten Polstern und feiern das seit 60 Jahren in der Ehe geeinte Paar. Mit Wärmestrahlern und einer abgedichteten Wand trotzen sie dem an diesem Tag nicht ganz so typischen „Wonnemonat Mai“.