Bei dem aus dem Kreis Alzey-Worms gemeldeten Coronafall handelt es sich um Markus Conrad. Neben ihm befinden sich derzeit noch weitere Lokalpolitiker in häuslicher Quarantäne.
Von Steffen Nagel
Redaktionsleiter Lokalredaktion Alzey
Der Wörrstadter Verbandsbürgermeister Markus Conrad.
(Archivfoto: BilderKartell / Ben Pakalski)
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VG WÖRRSTADT - Bei dem am Donnerstagmorgen durch die Kreisverwaltung Alzey-Worms bekanntgegebenen Corona-Fall in der Verbandsgemeinde Wörrstadt handelt es sich um Verbandsbürgermeister Markus Conrad. Der Verwaltungschef bestätigte dies in einem Telefonat mit dieser Zeitung.
Vermutlich hat er sich bei einem Skiurlaub in Südtirol angesteckt. Bei dem 46-Jährigen zeigt die Krankheit derzeit einen milden Verlauf, er fühle sich etwas unwohl, habe leichte Gliederschmerzen und Husten. Conrad befindet sich gemeinsam mit seiner Frau und den drei Söhnen in häuslicher Quarantäne, ein Krankenhausaufenthalt ist nicht notwendig.
Der Rest der Familie soll am Freitag auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus getestet werden. Ebenfalls in Quarantäne befinden sich außerdem sein Büroleiter und eine Sekretärin, mit der Conrad nach seiner Rückkehr Kontakt hatte, sowie rund zehn Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion, mit denen sich der Armsheimer am Montag bei einer Fraktionssitzung im gleichen Raum befunden hat - darunter unter anderem der Eicher VG-Bürgermeister Maximilian Abstein.
Markus Conrad ist am Samstag aus einem einwöchigen Ski-Urlaub zurückgekehrt. Wie er schildert, habe er bereits vor seiner Abreise eine leichte Erkältung gehabt, die am Abklingen gewesen sei. Da sich die Symptome während seines Aufenthaltes in Italien jedoch verstärkten, habe er bereits am Tag seiner Rückkehr nach Deutschland bei einer ärztlichen Hotline angerufen und um Beratung bezüglich eines Corona-Tests gebeten. Nach Schilderung seiner Symptome habe man ihm dort erklärt, dass ein Test jedoch nicht notwendig sei. Am Sonntag ließ sich der VG-Chef nach eigenen Angaben in der ärztlichen Bereitschaftsdienstzentrale in Alzey untersuchen, dort wurde durch den Arzt lediglich ein grippaler Infekt diagnostiziert. Einen Test auf Corona habe der Mediziner ebenfalls nicht für notwendig gehalten, so Conrad.
Am Montag blieb der Bürgermeister vorsichtshalber zu Hause, ging lediglich nach Dienstschluss kurz in sein Büro in der VG-Verwaltung, wo sich zu diesem Zeitpunkt noch der Büroleiter und die Sekretärin aufhielten. Danach besuchte er die Fraktionssitzung der CDU.
„Odyssee“ bis zum positiven Test-Ergebnis
Am Dienstag versuchte Conrad erneut telefonisch, an Informationen bezüglich eines Corona-Tests zu bekommen. Beim Landesgesundheitsamt habe man ihn an das Gesundheitsamt des Kreises verwiesen. Schließlich habe er am Mittag mit dem Amtsarzt sprechen können, der ihm empfahl, sich vom Hausarzt eine Überweisung für einen Corona-Test bei Bioscientia in Ingelheim ausstellen zu lassen. Noch am gleichen Tag fuhr der Bürgermeister dorthin, am Mittwochabend wurde ihm dann mitgeteilt, dass das Ergebnis des Tests positiv sei. „Die Odyssee war schon umwerfend …“, kommentiert er im Gespräch mit dieser Zeitung seinen mehrtägigen Versuch, auf Corona getestet zu werden.
Seit Dienstag hat der Erste Beigeordnete Stefan Haßler die Führung der VG-Verwaltung übernommen. Die Verbandsgemeinde Wörrstadt hat entschieden, am Donnerstag, Freitag und Montag die Verwaltung zu schließen. Am Montag will die Verwaltungsspitze mit den Abteilungsleitern beraten, wie man weiter vorgeht.
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