Neue Variante für Engstelle im Udenheimer Ortskern geplant
Die freie Fläche am Marktplatz in Udenheim soll zur Steigerung der Verkehrssicherheit genutzt werden. Der Landesbetrieb Mobilität soll nun eine dritte Planungsvariante erstellen.
Von Steffen Nagel
Redaktionsleiter Lokalredaktion Alzey
Ein Bauzaun grenzt das Gelände am Marktplatz 1 seit anderthalb Jahren zur Straße hin ab.
(Foto: BilderKartell/Axel Schmitz)
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UDENHEIM - Der schmucklose Bauzaun gehört mittlerweile seit über einem Jahr fest zur Kulisse am Udenheimer Dorfmittelpunkt. Hier, wo einst das Haus Marktplatz 1 stand, herrscht nach wie vor Stillstand. Das Gelände soll umgestaltet werden, dabei geht es auch um die Frage der Verkehrssicherheit an der viel befahrenen Ortsdurchfahrt (die AZ berichtete). Zwei mögliche Varianten hatte der Gemeinderat vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) bereits entwerfen lassen. Nun soll noch eine dritte erstellt werden, mit der endlich der Durchbruch bei den Planungen gelingen soll.
Bislang müssen Autofahrer im Udenheimer Ortskern einen ordentlichen Schlenker fahren, vor allem an zwei Stellen wird es dabei besonders eng. Weil Autos immer wieder auf den schmalen Bordstein ausweichen, ist es dort für Fußgänger nicht ungefährlich.
Eine der Varianten sah deshalb vor, die Straße zu verlegen und die enge Kurve zu beseitigen. Der Haken: Da die Straße dem Land gehört, muss der LBM einer solchen Maßnahme zustimmen. Dazu wäre er zwar grundsätzlich bereit. Geld würde allerdings nicht fließen, da die Straße weder stark beschädigt ist noch als Unfallschwerpunkt gilt. „Somit ist diese Variante derzeit quasi zu 95 Prozent vom Tisch“, sagt Ortsbürgermeister Klaus Quednau. Seine Gemeinde könne die Maßnahme nicht alleine finanzieren. Auch weil man in Udenheim nicht von den vom LBM geschätzten Kosten in Höhe von rund 85000 Euro ausgeht, sondern eine viel höhere Summe annimmt. „Der unterkellerte Teil unter dem einstigen Haus muss verfüllt und verdichtet werden“, nennt Quednau nur einen Aspekt, warum er eher mit Kosten um die 200 000 Euro kalkuliert. „Wir müssen 2019 einen Anbau an die Kita schaffen, der ebenfalls um die 250 000 Euro kostet, da können wir keine weiteren Hunderttausende ausgeben.“
Deshalb liebäugelt man derzeit im Gemeinderat eher mit einer abgewandelten Form der Variante 1. Die sieht vor, die Straßenführung grundsätzlich so zu belassen, wie sie ist, und auf dem Gelände Marktplatz 1 eine freie Fläche zu schaffen, die begrünt, als Treffpunkt genutzt oder auf andere Weise aufgewertet werden könnte. Allerdings soll ein Teil des Areals auch als Ausweichfläche für den Verkehr genutzt werden, sodass sich begegnende Fahrzeuge künftig nicht mehr über Bürgersteige rollen müssten. Zudem wäre diese Option deutlich kostengünstiger, der Landesbetrieb habe der Gemeinde hier Kosten zwischen 20 000 und 25 000 Euro in Aussicht gestellt, sagt Quednau.
In der nun beim LBM in Auftrag gegebenen Variante 3 wären die Ausweichflächen noch etwas weiter vorgezogen, sodass gerade die beiden besonders engen Stellen entschärft würden. „Dann könnte man dort am Bürgersteig zum Beispiel einen Pfosten aufstellen“, erklärt der Ortsbürgermeister.
Dass der LBM den Entwurf noch in diesem Jahr fertigstellt, glaubt Klaus Quednau allerdings nicht. Der schmucklose Bauzaun wird also noch eine ganze Weile Teil der Kulisse am Udenheimer Dorfmittelpunkt bleiben.