Verheißungsvolle Premiere des Saulheimer Wochenmarktes
Zahlreiche regionale Produkte und auch die Saulheimer Winzer bieten einen Treffpunkt zum Verweilen.
Von Helmut Oesterwinter
Neben Obst und Gemüse, Fleisch und Käse, Brot, Wolle und Honig locken auch Delikatessen die Kunden an die Stände des neuen Wochenmarktes zwischen Kirchen, Neupforte sowie in den Hof Schlamp.
(Foto: pakalski-press/Axel Schmitz)
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SAULHEIM - Mehr als ein Jahr wurde an seiner Verwirklichung gearbeitet, jetzt ist er da: der Wochenmarkt in Saulheim. Immer donnerstags – von Feiertagen abgesehen – bieten Händler von 11 bis 18 Uhr im Bereich der Kirchen, an der Neupforte und im Hof Schlamp ihre Waren an. Bürgermeister Martin Fölix ruft in seiner Eröffnungsansprache die Saulheimer auf, von diesem Angebot fleißig Gebrauch zu machen. Der Markt stelle nicht nur eine gute Einkaufsmöglichkeit für frische regionale Produkte dar, er sei auch ein schöner Treffpunkt, ein belebendes Element für das Ortsgeschehen. Fölix dankt dem Beigeordneten Mario Dechent, den beteiligten „Runden Tischen“ und allen, die mit viel Zeitaufwand und Herzblut das Projekt Wochenmarkt erfolgreich auf den Weg gebracht haben.
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Zu den von der Deutschen Marktgilde bestellten Händlern gehört auch Sabrina Kirsch, die mit ihrem Mann einen großen Obst- und Gemüsestand betreibt. Sie bieten ihr Sortiment auf dem Platz an der Neupforte an. Und die Kundschaft lässt nicht lange auf sich warten. Was aktuell in Saulheim gefragt ist, weiß Kirsch: „Saisonware, also Erdbeeren und Spargel.“ Wer neben den Klassikern in Sachen Gemüse und Obst Besonderes sucht, wird hier ebenfalls fündig: Artischocken bieten sich für Abwechslung in der Küche an. Die Händlerin zeigt sich optimistisch, was die Zukunft des Marktes betrifft: „Ich denke, dass alles gut weitergeht.“
Stunde um Stunde kommen mehr Einkaufsbummler, flanieren zwischen den Ständen. Im Hof Schlamp erwartet sie die Metzgerei Zinnecker & Schmidt. Fleisch von Hunsrücker Rindern und Schweinen wird hier feilgeboten, Geflügel bezieht der Betrieb von ihm bekannten Erzeugern, das Wild stammt aus eigener Jagd.
Nebenan hat Landbäcker Michael Müller seinen Stand mit Natursauerteig-, Vollwert- und Vollkornbrot. „Die werden so gebacken wie früher, mit Mehl und Schrot, zum Teil in geprüfter Bioqualität. „Viele hier kennen mich aus Nieder-Olm, wo ich seit Jahren auf dem Markt präsent bin“, erzählt der Pfalzfelder.
Plastikfrei Einkaufen auf dem Wochenmarkt
Aus der Selzstadt ist auch der Marktwagen von „Unverpackt Rheinhessen“ gekommen, das vielfältige Sortiment an Bord: Getreide, Gewürze, Kräuter, Nüsse, Reis, Öle und Essig, Nudeln, Kosmetik und vieles mehr. „Man muss Behältnisse mitbringen“, erklärt eine Kundin, „weil es die Ware plastikfrei unverpackt gibt.“ Mediterranes, Käse und luftgetrocknete Würste finden Interessierte am Delikatessenstand, neben dem Honig aus Ingelheim und „Wolle in allen Zuständen“ erhältlich sind. Mit bunten Knäueln und handgefertigten Produkten will die Gimbsheimerin Melanie Adam Saulheimer zum Stricken bringen. Bei den Temperaturen nicht einfach. „Heute sind viele Sehleute hier, also Besucher, die nur schauen, was es gibt“, stellt sie fest. Wiederkommen wird sie trotzdem: „Man muss dem Markt eine Chance geben.“
Eine einmalige Chance zur Einkehr bei Kaffee und Kuchen bieten die Nieder-Saulheimer Landfrauen. „Das ist schön für unsere Senioren“, erkennt Lydia Thörle-Dechent, „ein Treffpunkt für sie, weil sie sonst im Ort keinen haben.“ Künftig wird dieses Markttag-Angebot fehlen. Landfrauenvorsitzende Jutta Kröhle-Boos: „Das schaffen wir personell nicht.“ Dauerhafte Begleiter aber sind sechs Saulheimer Winzer, die im Wechsel den Weinstand im Schatten der Kirchen betreiben. Das Gut Brodrecht macht den Anfang. Schnell kreisen die Gläser, die Stimmung lässt nichts zu wünschen übrig. Wer mag, kann zum Wein Brathähnchen und ein Unterhaltungsprogramm für Alt und Jung genießen. Hanna und Ferdi Class, die zufällig zum Markt gekommen sind, sprechen hier wohl allen aus dem Herzen: „Herrlich. Ein Highlight in Saulheim!“