GAU-WEINHEIM - (cb). Der erste Monat ist fast vorbei und es geht voran – doch das Ziel ist noch nicht erreicht. Um tatsächlich die 6000 Euro für die Zertifizierung des schiefen Turmes von Gau-Weinheim als schiefster Turm Deutschlands bekommen, ist jetzt ein ordentlicher Endspurt gefragt. Denn: Nur wenn die erforderliche Zielsumme zusammenkommt, wird das Geld von der EWR-Crowd auch tatsächlich ausgezahlt. „Alles oder nichts“, so das Motto des Energieversorgers, der Vereinen und Kommunen insgesamt 100 000 Euro zur Verfügung stellt. Wer Erfolg haben will, muss sich also ordentlich reinhängen.
Bislang sind laut Erwin Gottschlich, der das Projekt angestoßen hat, 5400 Euro an Spenden zugesagt. Bis zum 31. Juli können Interessierte noch über die Internetseite www.ewr-crowd.de/schiefsterturm spenden oder sich eine der Prämien sichern und damit zusätzlich Weingüter, Gästehäuser, eine Kunstwerkstatt und andere einheimische Unternehmen unterstützen. „Jeder noch so kleine Betrag hilft“, sagt Dorfchronist Gottschlich.
Benötigt werden die 6000 Euro, um den schiefen Turm mit seiner Neigung von 5,38 Prozent vom Rekord-Institut für Deutschland (RID) in Hamburg zertifizieren zu lassen – es wäre der erste Schritt für den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde, der die 600-Einwohner-Gemeinde bekannt machen und den Weintourismus stärken könnte.
Der schiefe Turm von Gau-Weinheim war einst Teil einer mittelalterlichen Wehranlage. 1749 bekam er seine Schieferhaube und diente fortan beiden Konfessionen als Glockenturm. Seine Glocken warnten vor so mancher Naturkatastrophe, die Feuerwehr nutzte ihn als Schlauchturm. Mit der Sanierung 1991 wurde das bürgerliche Läuten wieder eingeführt, das früher Landwirte und Winzer ins Feld und zur Mittagspause rief sowie den Feierabend einläutete.