ARMSHEIM - Das kunstvoll gestaltete schmiedeeiserne Tor öffnet sich und gibt den Blick frei auf den dahinterliegenden Garten, in dem Bohnen, Erdbeeren und Johannisbeeren neben Birnen- und Mirabellenbäumen wachsen. Darauf wartend, nach langer Zeit der Hege und Pflege geerntet zu werden. Die Früchte des Erfolges einer Zusammenarbeit mehrerer Generationen. Der Jugendgarten – ein Vorreiterprojekt in der Verbandsgemeinde, so Verbandsbürgermeister Markus Conrad – wurde am Samstag nach zwei Jahren der Vorbereitung offiziell eingeweiht und wartet nun auf die Jugendlichen der Ortsgemeinde, die das Angebot rege nutzen möchten. Denn trotz der bisherigen Leistungen bleibt noch viel zu tun für die Jugendlichen.
Es ist eine Herzensangelegenheit der Ortsbeigeordneten Constanze Bräuer und nun Treffpunkt für die Jugendlichen der Ortsgemeinde, die sich einen solchen Ort schon lange gewünscht haben. Einen Raum für die Heranwachsenden zu organisieren, gestaltete sich schwierig. Da kam die Idee eines Jugendgartens auf, der künftig nicht nur als ein Ort der Begegnung, sondern auch als ein Ort der Zusammenarbeit und des Lernens fungieren soll, wie Bräuer erklärt. „Stückchen für Stückchen arbeiten wir uns vor“, stellt die Ortsbeigeordnete fest. Und so einiges hat sich in der Zwischenzeit getan. Waren am Anfang nur ein in die Jahre gekommener Bauwagen und ein bisschen Zaungeflecht vorhanden, so lässt sich nun von einem richtigen Garten sprechen, der um einen weiteren Bauwagen und Pflanzbeete ergänzt wurde. Die blauen und grünen Bauwagen sollen nicht nur als Gerätehütten herhalten, sondern auch ein Rückzugsort für die Jugendlichen sein, die nach getaner Gartenarbeit in den Wagen ausruhen und sich unter Gleichgesinnten Jugendthemen widmen können. Ungestört von Erwachsenen.
Nun sollen Gartenmöbel geschreinert werden
„Ein wahres Refugium ist zwischen Grundschule und Kindergarten geschaffen worden“, findet der SPD-Landtagsabgeordnete Heiko Sippel. Ein Platz zum Wohlfühlen und der Beweis dafür, dass die Interessen der Jugend nicht nur bei Laptops und Smartphones liegen. Gemeinsam anpacken und etwas schaffen, feststellen, dass man „etwas drauf hat“ – das sei ein ganz wichtiger Aspekt für die Heranwachsenden, so Sippel.
Über Nachahmer in anderen Gemeinden der VG würde sich auch VG-Chef Conrad freuen. Dieser verspricht, das Projekt zu unterstützen und die Stromversorgung der Oase in Angriff zu nehmen. „Der Garten soll den Kids Verantwortungsbewusstsein vermitteln mit dem Ziel, die Pflege voll und ganz in die Hände der Jugend zu geben. Damit es ein Ort wird, an dem sie kreativ sein können“, erklärt Constanze Bräuer eine weitere Absicht des Projektes. Notwendig dafür: einen Bezug bei den Hobbygärtnern zur grünen Oase herstellen. Das sei mit dem Schmiedeworkshop für das Tor bereits gut gelungen. „Das war ein Projekt, das sehr viel Spaß gemacht hatte und Kinder jeden Alters zum Mitmachen animierte“, berichtet Bräuer.
Und das nächste Projekt steht auch schon an. Gartenmöbel sollen geschreinert werden. Ein Möbelmacher, der dieses Projekt fördern möchte, habe sich bisher aber noch nicht gefunden, erklärt Bräuer.
Doch tatenlos bleibt die Jugendarbeit der Ortsgemeinde dennoch nicht. Denn am 8. und 9. Juli wird Constanze Bräuer mit den Jugendlichen auf den Geiersberg wandern. Für eine zweitägige Jugendfreizeit mit Bogenschießen und Nachtwanderung. Denn: „Auch große Kinder brauchen Zuspruch“, ist Bräuer überzeugt.