Michael und Sabine Armbrüster aus Gau-Odernheim nehmen an größtem Wohnmobil-Konvoi teil
Von Ivana Kettern
Redakteurin
Viele bunte „Rhoihesse“-Aufkleber zieren das Wohnmobil von Sabine und Michael Armbrüster. Damit wollen sie beim Weltrekord-Versuch in Walldürn Werbung für die Region machen. Foto: photoagenten/Carsten Selak
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GAU-KÖNGERNHEIM - Urlaub bedeutet für viele Menschen, in ein Flugzeug zu steigen, an einem schönen Sandstrand zu liegen und sich dort einfach die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Nichts für Sabine und Michael Armbrüster. Die beiden bevorzugen eher eine andere Art von Fortbewegungsmittel für ihre Ausflüge. Seit über 20 Jahren reisen sie mit dem Wohnmobil durch Europa und ganz Deutschland.
Campingplätze werden gemieden
Nun haben sie ein ganz besonderes Vorhaben: Sie wollen Weltrekordler werden. Als Teil des „Womo-Konvoi“, der am 12. August in Walldürn im Odenwald stattfindet, wollen sie mit 672 anderen Wohnmobilen auf einer Strecke von 3,2 Kilometern fahren, ohne dabei zum Stillstand zu kommen und damit den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2003 aus Italien brechen. Doch für den Weltrekord fehlen noch 88 Teilnehmer. „Auf der Anmeldeliste gibt es kein anderes Kennzeichen aus Alzey und auch keins aus Worms“, sagt Michael Armbrüster. Daher wollen er und seine Frau nun auch andere Wohnmobilfahrer aus der Region animieren, an dem Weltrekordversuch teilzunehmen.
„Ich glaube, das ist schon ein Gänsehautmoment, wenn man da ein Teil von so was Großem ist“, freut sich Sabine Armbrüster auf das Wochenende. Die Fahrt von etwa zwei Stunden nehmen sie da gerne auf sich.
WELTREKORD
Wer bei dem Weltrekord-Versuch in Walldürn mitmachen will, kann sich online unter www.womo-konvoi.de anmelden. Dort gibt es auch weitere Infos.
Die Teilnahmegebühr zur Deckung der Kosten beträgt 35,70 Euro. Der Überschuss kommt dem Kinderheim Walldürn zugute.
Im Vergleich zu bisherigen Reisen ein Klacks. Irland, Polen, Litauen, Norwegen, Sizilien – in vielen Ländern ist das Ehepaar schon gewesen. Nach den ersten drei Jahren mit Mietwohnmobilen war klar: ein eigenes muss her. Und so kaufte das Ehepaar im Jahr 1999 ihr erstes Wohnmobil, das nach 17 Jahren im Januar 2016 durch einen Cathargo Malibu ersetzt wurde. Wohin genau die Reise geht, steht meist nicht von Anfang an fest. „Unser Ziel war immer ein Land oder eine Region“, erzählt Sabine Armbrüster. „Unser Anspruch ist, die klassischen Touri-Ziele zu meiden.“ So haben sie auch schon vor einer Kirche in einem kleinen Dorf für die Nacht geparkt – Hauptsache nicht auf dem Campingplatz. Denn den meidet das Ehepaar bewusst. „Wir versuchen, nicht als Tourist ein Land zu erleben, sondern als Gast“, erklärt die 51-Jährige. Deswegen halten sich die Rheinhessen in den besuchten Regionen auch eher zurück. „Wenn man sich anständig verhält, ist man überall willkommen“, weiß auch Michael Armbrüster aus Erfahrung.
Im Zuge ihrer Reisen verfolgen die Armbrüsters auch noch ein anderes Ziel: ihre Heimat zu präsentieren. „Wir wollen auch Touristen nach Rheinhessen locken und Werbung für die Region machen. Das ist ein bisschen unser Motto“, erklärt Sabine Armbrüster. Eigens für den Weltrekord-Versuch in Walldürn haben sie sich zahlreiche bunte „Rhoihesse“-Aufkleber mit witzigen Sprüchen wie „Hoschedorschdokumvorbeidotrinkemerrhoihessewoi“ gekauft, die als Nicht-Rheinhesse kaum zu verstehen sind. Die zieren jetzt rundum das Wohnmobil und sollen in Walldürn für Gesprächsstoff sorgen. „Viele haben auf ihren Wohnmobilen Aufkleber drauf, wo sie überall waren. Wir haben drauf, wo wir herkommen“, sagt Sabine Armbrüster.
Auf ihrer selbst ernannten „Mission Rheinhessen“ haben die Gau-Köngernheimer stets rheinhessischen Wein, Prospekte und Plakate dabei. Und über den feinen Rebensaft haben sich schon so manche Mit-Urlauber gefreut. Da können sich die anderen Teilnehmer des Weltrekord-Versuches ja schon einmal auf den ein oder anderen guten Tropfen aus Rheinhessen freuen. Und Sabine und Michael Armbrüster hoffentlich auf einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.