Mehr Gäste in Rheinhessen das Ziel

Der „Kulturweg Petersberg“ mit der Freilegung und Restaurierung der Relikte der auf dem Petersberg gelegenen historischen Basilika ist ein Teil des eingeschlagenen Weges zur Steigerung der Attraktivität Rheinhessens. Archivfoto. Rheinhessen.de Foto:
GAU-ODERNHEIM - „Querdenker, Ideenfinder und Interessierte“ wollte Axel Borlinghaus, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Petersberg, im Gau-Odernheimer Rathaus versammeln. Alle Bürger von Gau-Odernheim und Bechtolsheim waren aufgerufen, sich am Workshop der IG zu beteiligen. „Die touristische Infrastruktur ausbauen, höhere Besucherzahlen für die Region gewinnen, Anreize schaffen für Investitionen in Gastronomie und Hotellerie“, sind erklärte Ziele. Und nicht zuletzt Attraktivität und Lebensqualität der beiden Orte am Petersberg zu steigern. Für diese Aufgaben erhielt die IG eine Förderung aus dem Leader-Programm der EU.
Ein Dutzend Bürger hat sich eingefunden, um sich unter der Moderation von Andrea Talevski, leitende Mitarbeiterin der Firma Entra GmbH aus Winnweiler, den Fragen zu widmen: „Wo stehen wir?“ und „Wo soll es hingehen?“ Als Partner in Sachen Tourismusberatung und Regionalentwicklung begleitete Entra bereits die ersten Schritte der IG Petersberg. Der „Kulturweg Petersberg“ mit der Freilegung und Restaurierung der Relikte der auf dem Peterberg gelegenen historischen Basilika ist ein Teil des eingeschlagenen Weges.
In der Vorstellungsrunde beantworten die Teilnehmer des Workshops die Fragen nach den besten, schönsten Erfahrungen der vergangenen Zeit im Zusammenhang mit dem regionalen Tourismus, ebenso wie die Frage nach der schwierigsten Herausforderung in diesem Zusammenhang. Sowohl Positives als auch Negatives fällt den Mitgliedern der Runde ein. „Eine Menge Hemmnisse für Veranstalter“, sieht Helmut Fröder in den stringenten Auflagen. „Die bürokratischen Hürden sind hoch“, bestätigt Oliver Grub, Mitglied des Gau-Odernheimer Gemeinderats. „Es ist schon eine Herausforderung, die Rheinhessen selbst von ihrer Region zu überzeugen“, ergänzt Roland Kalus. Der Wahl-Bechtolsheimer und seine Frau, Elke Diepenbeck, ebenfalls in der IG aktiv, betreiben in Bechtolsheim das Kulturgut.
Anwesend sind neben den IG-Petersberg-Aktivisten, Gemeinderatsmitgliedern beider Orte und zwei Mitgliedern des Bechtolsheimer Heimatvereins auch Beate Dangmann, Vertreterin der Verbandsgemeinde Alzey-Land im Vorstand der IG. „Meine Aufgabe in der VG ist es unter anderem die Anträge zum Leader-Programm zu stellen“, erklärt sie.
„Die erste Phase des „Kulturweges Peterberg“ ist abgeschlossen“, stellt Talevski fest. In Phase zwei folgt die Zielsetzung. „Mit vielen Partnern haben wir bereits gesprochen“. Sie nennt Winzer, Naturschützer, Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinden. „Wir möchten möglichst viele einbeziehen“. Große Aufmerksamkeit widmet sie den aktuellen Trends im Tourismus, einprägsam illustriert in der Overhead-Projektion und ergänzt mit Beispielen aus der Praxis. Wichtig ist die Frage nach den Zielgruppen, „Wer kommt denn zu uns?“ und deren Themen: „Wein, Wandern, Rad und Kultur“. Daraus entwickelt wurden die Leitlinien.
Im Team werden Stärken und Engpässe herausgefunden, „Bitte immer nur ein Schlagwort“. Zwar finden sich eine ganze Reihe positiver Begriffe, aber zahlreicher sind die Stichworte bei den Hindernissen. Als schließlich mittels roter Punkte gewichtet wird, stellt sich die Gastronomie als ein entscheidender Engpass heraus, jedoch die kreative Arbeit in der Gruppe fördert eine Fülle an Ideen zutage, die zur Lösung dieses Problems beitragen könnten. Ganz spannend ist die Richtung, die die Diskussion nimmt: Während es anfangs ausschließlich um Tourismus und Gäste geht, gewinnt der Gedanke an Wünsche und Bedürfnisse der Bürger der Region mehr und mehr Gewicht. „Der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt“, konstatiert der Bechtolsheimer Ortsbürgermeister Harald Kemptner. „Und den haben wir gemacht.“