Die Sitzung des Framersheimer Carneval Clubs überzeugt mit einem zündenden Programm.
Von Sonja Bloß
Die schwarz-grünen Punker der „Desparate Housewives“ begeisterten das Publikum.
(Foto: BilderKartell/Axel Schmitz)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
FRAMERSHEIM - Trommelschläge kündeten der begeisterten Narrenschar an, dass der Framersheimer Carneval Club (FCC) in diesem Jahr wieder einen gestandenen Elferrat hat, der mit dem Fanfarenzug der Schlossgarde Alzey die Bühne erklomm. Sitzungspräsident Klaus Faßtnacht freute sich, dass die „Saure-Gurken-Zeit“ ein Ende hat und ließ die närrische Gemeinde den Fastnachtseid schwören.
Politik
Ihre Sicht vom Hornberg auf die Ereignisse der großen weiten Welt und den Nabel derselben schilderten die „drei Wingertsschütz“ – seien es riesige Grundhaufen im Neubaugebiet oder „Chicken Brickets“ beim Feuerwehreinsatz. „Ein Dieselfahrverbot brauchen wir nicht, hier ist gute Luft, und den Rest blasen die Windräder weg“. Die „Framerschemer Bube“ (Mischa Bechtolsheimer, Oliver Reimann, Geo Trapp; Texte/Idee: Oliver Eberle) sahen die Chance, mit den „Backesbube“ den Bau der Schiersteiner Brücke endlich zu Ende zu bringen – und verabschiedeten den scheidenden OB.
Kokolores
Apotheker Jens Baumgärtner berichtete von ellenlangen Arznei-Beipackzetteln, kurz zusammengefasst: „Der Tod ist möglich, gesund wird man eventuell“, während Tante Anna (Doris Windisch) sich im Alzeyer Verkehr verkreiselt und auch mit 70 Jahren der Männerwelt noch nicht abgeschworen hat. Verwundert war sie allerdings über ihren Zivi, „aaner, der mit der Waffe in der Hand net töte kann, aber mit Esse uff Rädern“. Ganz andere Töne schlug „Knodder Karl“ (Knut Burkhard) an, der sich mit den Widrigkeiten der verschiedenen Diäten auseinandersetzte, sei es Low Carb „Hackesweck mit Zwiwwele ohne Weck“ oder Kalorien zählen, „wo ich quasi nach dem Frühstück mit dem Esse fer die Woch uffheere muss“.
Die schwarz-grünen Punker der „Desparate Housewives“ begeisterten das Publikum. Foto: BilderKartell/Axel Schmitz
Foto:
2
Musik
„Die Maledos“ der Mombacher Bohnebeitel setzten einen weiteren Glanzpunkt im Programm. Das Terzett sang quasi lautlos vom Datenschutz „Top secret, wie jeder weiß, ist doch der größte Sch….“ und von der „vollkrassen Helau-App“. Begeistert stimmte das Auditorium in die Elferratshymne ein: „Im Komitee, des is so schee, hocksch mit deiner Kapp und ziehsch die Schoppe ab“.
Tanz
Mitgestaltet wurde der Abend von den kessen Mädels der FCC-Garde (Trainerin: Katja Terhaart) und den jugendlich frischen „Dorfrockern“ (Inga Boriss, Steffi Gröhl), die als Kommissare & Gangster über die Bühne jagten. Die Tanzgruppe „Emotion in Dance“ ließ Liebesherzchen glühen (Sandra Bittmann, Petra Badtke), während die schwarz-grünen Punker der „Desparate Housewives“ (Trainerin: Sandra Bittmann, Andrea Felten) das Publikum mit einem „Flashback in die Achtziger“ auf die Bänke holte. Die Nonnen der „Sensation Step Hillesheim“ (Maike Diefenthäler) tanzten ein Halleluja im Schatten des Doms und wurden von einem Engel geküsst, ehe sie in sexy pink-silberner Kluft die Bühne mit atemberaubenden Hebefiguren rockten. Aber auch Framersheim blieb nicht erspart, dass „Gelbwesten“ die Veranstaltung störten, die Halle absperrten und den Elferrat in Geiselhaft nahmen. Die 18 Bauarbeiter des FCC-Männerballetts (Ina Braunfels, Katja Terhaart) ließen den Presslufthammer los, die Muskeln spielen und rissen das Publikum endgültig von den Plätzen. Das konnten nur noch die „No Names“ (Mischa Bechtolsheimer, Oliver Reimann, Geo Trapp, Steffen Bechtolsheimer) mit Florian Silbereisen und Andreas Gabalier „Mama Lauda“ und „Cordula Grün“ toppen.