Der Förderkreis hat in Flonheim einen Benefizabend für die Uffhofener Bernhardt-Orgel und die Flonheimer Sauer-Orgel organisiert. Beide Instrumente sind über 100 Jahre alt.
Beim Orgel-Benefizabend in Flonheim führte Pfarrer Martin Schauß durchs Programm.
(Foto: Reinhard Lukas)
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FLONHEIM - (red). Zu einem Benefizabend zugunsten der Orgeln hatten die evangelischen Kirchengemeinde Flonheim-Uffhofen und der Orgelförderkreis in die Adelberghalle eingeladen. Die Flonheimer und Uffhofener haben sich schon eine Menge einfallen lassen für ihre Orgeln. Im Orgelförderkreis finden sich immer wieder Interessierte zusammen, um sich neue Ideen auszudenken oder Veranstaltungen zu planen. „Der Kreis ist offen für alle. Hier kann sich jeder völlig zwanglos einbringen“, betont die Vorsitzende Helga Lawall. Damit die Flonheimer Sauer-Orgel und die Uffhofener Bernhardt-Orgel renoviert werden können, wurden schon gemeinsam eine Ausstellung organisiert, Konzerte veranstaltet oder auch gehäkelt, gestrickt und genäht, was das Zeug hält.
Zuletzt gab das Saxofon-Ensemble Blattgold am Tag des offenen Denkmals ein Konzert zugunsten der Orgeln. Dieses Mal stand ein Benefizabend auf dem Programm. Ein großes Gemeindefest in der Adelberghalle, gemeinsam mit den Flonheimer Vereinen, war geplant. Sogar Pfarrer Christoph Kiworr, der einst als Vikar in der Gemeinde aktiv war, hatte es sich nicht nehmen lassen zu kommen. Pfarrer Martin Schauß führte gekonnt durch den Abend. Die Gäste erfuhren vieles über „ihre Orgeln“ und erhielten Einblicke in die Funktionsweise dieser faszinierenden Instrumente. Normalerweise thronen sie auf der Empore über der Gemeinde, doch an diesem Abend wurden sie ins Rampenlicht gerückt. Organist Christian Rodrian und Pfarrer Schauß verdeutlichen eindrucksvoll, wie eine Orgel eigentlich funktionieren sollte, insbesondere auch die Unterschiede zwischen der mechanischen Bernhardt- und der pneumatischen Sauer-Orgel, die mit zu den am besten erhaltenden Orgeln ihrer Art zählt.
Einen Ausschnitt dessen, was alles derzeit leider nicht funktioniert, zeigten Rodrian und Schauß in kurzen Videos. Besonders das Pedalspiel beeindruckte die Zuschauer: „Mir war gar nicht klar, was so ein Organist alles können muss. Der bewegt seine Füße ja schneller als ich meine Hände“, hieß es im Publikum.
Einen Einblick in die Historie der Orgeln gab Martina Lawall. Von den Plänen und dem lang ersehnten Bau der Orgeln vor 126 und 144 Jahren, über bauliche Veränderungen und den schmerzlichen Einschnitten in den Kriegsjahren war es ein langer Weg in die heutige Zeit. Die Beiträge verdeutlichen noch einmal, welche Schätze die beiden Kirchen beherbergen.
Mit einem Quiz konnten die Besucher ihr neu erworbenes Orgelwissen direkt unter Beweis stellen. Dank der ein oder anderen Schätzfrage konnte allerdings nur eine Person tatsächlich alle Fragen richtig beantworten und durfte sich über ein Orgelgeschenkset, bestehend aus Orgelwein, Orgelschlüsselanhänger und einer liebevoll handbemalten Schieferdachplatte von der frischrenovierten Uffhofener Kirche freuen.
Doch nicht nur um die Orgeln drehte sich der Abend, sondern auch um die örtliche Gemeinschaft. Ein absolutes Highlight des Abends waren die Kunstradfahrer der TSG Flonheim, da waren sich alle einig. Lilly Altschäfl, Michelle Gallé, Lena Laubenheimer und Mareen Ohrt ließen es sich nicht nehmen, einen Beitrag für die Orgeln zu leisten. Mit scheinbarer Leichtigkeit tanzten sie mit ihren Einrädern geradezu übers Parkett.
Auch die Landfrauen beteiligten sich gerne an diesem Abend. Als Orgelpfeifen verkleidet spielten und sangen sie sich in die Herzen der Zuschauer. Auf humorvolle Weise berichteten sie dabei vom Kummer der Pfeifen und forderten das Publikum auf, ihnen zu helfen.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend gemeinsam von dem katholischen Musikverein Cäcilia und dem evangelischen Posaunenchor als vereinigte Bläserchöre Flonheim. Ein schönes Stück gelebte Ökumene.