Flomborner Sitzung: Klatsch und Tratsch im Bürgerbus
Der Flomborner Fastnachtsclub feiert sein 18-jähriges Bestehen mit kreativen Programmpunkten. Dabei kommt das lokale Geschehen nicht zu kurz.
Von Svetlana Leitz
Im neuen Bürgerbus plaudern die Fahrgäste über lokale Themen und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund.
(Foto: BilderKartell/Axel Schmitz)
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FLOMBORN - Endlich volljährig! Mit einem bunten Programm feiern die Narren des Flomborner Fastnachtsclubs ihren 18. Geburtstag. „Der FFC wird 18 Jahr’, das finden alle wunderbar“, leitet Rainer Thomas als Präsident des Elferrats die Sitzung ein. Später wird dann auch noch ein von Frank Krämer eigens komponiertes Ständchen gesungen, bei dem alle kräftig mitmachen.
Kokolores
Viele lokale Themen werden von den Rednern durch den Kakao gezogen. Im liebevoll gestalteten Bürgerbus wird der neueste Klatsch und Tratsch verbreitet und besprochen. Was die Bürger bewegt: Arztbesuche, der Kampf mit der Diät und der Ehefrau, aber auch öffentliche Themen stehen zur Debatte. Beim Thema „Hospiz in Eppelsheim“ fallen eindeutige Worte: „Das ist doch eine Schande, sich darüber aufzuregen. Die Leute können froh sein, wenn sie selbst nicht darauf angewiesen sind.“ Der neue Kindergarten in Flomborn birgt, den Fahrgästen des Bürgerbusses zufolge, eine einzigartige Neuerung: „Das ist der erste Drive-In-Kindergarten Deutschlands, bei dem die Helikoptereltern ihre Kinder direkt im Gruppenraum abgeben können.“
Was ist besser, Stadt oder Land? Darüber sind sich Mutter Ingelore (Ingelore Grätz) und Tochter Gaby (Gaby Christ), die vorm Landleben in Flomborn in die große Stadt nach Bad Kreuznach geflüchtet ist, uneins. Den Ausschlag gibt am Ende der Traummann, den Gaby beim FFC im Elferrat findet und die verlorene Tochter zurück ins beschauliche Flomborn bringt. Willi Grauer als „Willi, der Krakeeler“ ereifert sich humorvoll und doch treffend über die Themen, die die kleine Ortschaft umtreiben. Geparkt wird anscheinend kreuz und quer: auf den Bürgersteigen, vor der Feuerwehr und morgens sei die ganze „Bleiche“ verstopft. Dagegen seien die angrenzenden Feldwege „die reinste Hundeautobahn“. Nur, dass nicht alle Besitzer die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner wieder mitnehmen.
Im neuen Bürgerbus plaudern die Fahrgäste über lokale Themen und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund. Foto: BilderKartell/Axel Schmitz
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Musik
Live-Musik gibt es zur ausgelassenen Stimmung am Ende mit „Hagu 17“, Oliver Stabel und Mathias Lawall, die gemeinsam bekannte Party-Schlager zum Besten geben. Ingelore Grätz bringt den ganzen Saal mit Klassikern der Fastnacht zum Schunkeln und Mitsingen und die „Oldstars“ versetzten das Publikum als Althippies verkleidet mit ihren Luftgitarren in Flower-Power-Stimmung.
Tanz
Im Schulwald in Flomborn sind die Raser eingefallen. Wo zunächst noch friedlich ein Einhorn zwischen den Bäumen umherschweift, kommt plötzlich ein Rennauto vorbeigebraust. Es sind die „Humba-Mädels“, hinter denen sich die Männertanzgruppe des FFC verbirgt. Trainiert wird die Gruppe von Jan Wilhelm und Viona Schwabe-Pfaff. Mit im Rennfahrerlook bringen die Tänzer neben einem Bobbycar-Rennen auch die eine oder andere Hebefigur. „Infinity“, das weibliche Pendant, kommt dagegen als maskierte Gangstertruppe daher, die sich daran versucht, einen Tresor zu knacken. Das läuft schief und die Showtänzerinnen landen hinter Gittern. Trainiert werden sie von Michelle Wagner.
NÄRRISCHE MITSTREITER
Vorsitzender des FFC: Jörg Schwabe, „Tanzmariechen mit Helfer“ Sarah Schmitt und Willi Grauer, „Resi und Norbert“ Resi Flohn und Norbert Eichfelder, „Die glorreichen Drei“ Jennifer Schuff, Pauline Grauer, Willi Grauer, „Knotterkarl“ Knut Burkhardt
Die etwas jüngere „Power Generation“ unter der Leitung von Viona Schwabe-Pfaff und Ines Gerlach unternehmen auf der Bühne einen Ausflug ins All. Bunt, verspielt und unter dem Motto „süße Leckereien“ kommen die Tänzerinnen der „Flomborner Spätlese“ auf die Bühne, die zusätzlich zum Tanz mit einer ordentlichen Portion Humor und Charme punkten. „Das macht Lust auf mehr und ist auch in einigen Jahren noch gut zu genießen“, lobt Rainer Thomas. Als Zugabe wird zum Geburtstag des FFC noch ein „Happy Birthday“ in der Version von Marilyn Monroe performt.