Der Kunst- und Bauernmarkt der Landfrauen ist ein Besuchermagnet. Perlen und Sterne zum Basteln gibt es für Nachwuchs-Schmuckdesigner.
Von Barbara Mümpfer
An 103 Ständen gab es ein buntes Angebot, das die Besucher genau in Augenschein nahmen.
(Foto: photoagenten/Andreas Stumpf)
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FLOMBORN - Wenn kurz vor der Ortseinfahrt die Felder von Autos zugeparkt sind und die Menschen in Scharen Richtung Gemeindehalle strömen, dann – so wissen Eingeweihte – ist wieder Herbstmarkt in Flomborn. Der einstige kleine Kunst- und Bauernmarkt der Landfrauen hat sich längst zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Und wenn dann noch, wie in diesem Jahr, die Sonne von einem blitzblauen Himmel strahlt, ist in den engen Straßen kaum noch durchzukommen.
Junge Pärchen mit und ohne Hunde, ältere Ehepaare und Eltern mit Kindern flanierten zwischen 11 und 18 Uhr an beachtlichen 103 Ständen vorbei, freuten sich über das bunte Angebot und zückten an vielen Stellen freudig das Portemonnaie. Da gab es Schmuck in allen Variationen, Keramik-, Holz- und Handarbeiten, Gehäkeltes, Gefilztes und Gestricktes, Liköre und Schnäpse, Honig und Handtaschen aus Kinderlederhosen. „Kennschte schunn die neie Nudele?“ fragte auffällig ein Schild an einem Stand, der mit selbstgemachten Teigwaren und Zutaten für ein leckeres Pesto aufwartete. Sogar die ersten Adventsgestecke waren zu sehen. Ob die schön gestalteten Wingertsknorzen mit vier Kerzen jetzt schon ihre Käufer fanden? Wer weiß.
Etwas versteckt im Eck hatte sich erstmals ein Verkäufer von Piñatas niedergelassen, den bunten Figuren aus Pappe und Papier, die mit Süßigkeiten gefüllt auf Kindergeburtstagen für große Gaudi sorgen. Neu im Programm war auch der Schmuckworkshop von Ulrike Biegi aus Hofheim. Sie hatte auf einem niedrigen Tischchen Perlen, Sterne und zarte Drähte ausgelegt, mit denen Kinder ihre Ketten und Armbänder selbst gestalten konnten. Die neunjährige Leni und der zwölfjährige Lio nutzten das Angebot mit großer Begeisterung und kreierten eifrig ihre eigenen Schlüsselanhänger.
Immer dicht umlagert war das unter schattigen Bäumen gelegene Backhaus, bei dem man sich mit frischem Brot eindecken konnte. Für den leckeren Kuchen, der dort ebenfalls angeboten wurde, galt allerdings das Gleiche wie für den Verkaufsstand der Landfrauen in der Halle: Wer zu spät kam, den bestrafte das Leben. Will heißen: Schon um 15 Uhr, zur besten Kaffeezeit, waren die leckeren Backwaren ausverkauft. „Wir hatten 90 Kuchen“, berichtete die erste Vorsitzende Heike Baumann, und ihre Stellvertreterin Manuela Dietrich fügte hinzu: „Mehr hätten wir wirklich nicht anbieten können. Die Kuchen und Torten sind ja Spenden unserer Mitglieder, und jetzt in den Herbstferien sind einige von ihnen in Urlaub.“ Kaffee war aber in ausreichender Menge vorhanden, und wer wollte, konnte sich am nicht weit entfernten Waffelstand eine knusprige, süße Beilage dazu holen. Ein bisschen traurig schaute am Nachmittag Rudolf Hansen drein, der mit seinen Drechselarbeiten vor der Halle stand. Eigentlich wollte der 83-Jährige aus Stetten vorführen, wie er verschiedene Hölzer zu Kerzenständern, Tellern, Schüsseln mit Deckel oder sogar „Zauberstäben“ verarbeitet. Zu seinem Leidwesen fiel aber auf dem Platz der Strom aus, und die herbeigerufenen Elektriker taten sich schwer, den Schaden zu beheben. Zum Glück für alle Möchtegernhandwerker gibt Hansen zu Hause auch Drechsel-Kurse für Groß und Klein.
Man musste in Flomborn natürlich kein Geld ausgeben, um sich zu amüsieren. Es reichte schon, den Unterhaltungen der Besucher zu lauschen. Kostprobe gefällig? „Schau mal, die schönen Ketten da drüben.“ Oder: „Ach, geh mir weg mit Modeschmuck.“ Und: „Ich hätte gedacht, hier gäbe es mehr landwirtschaftliche Angebote.“ Sowie: „Ist da viel Knoblauch drin?“ – „Ich hauche dich gern mal an“.
Die nächste Veranstaltung der Landfrauen ist ein Kabarettabend. Peter Buchenau und Ina Lackerbauer kommen am Samstag, 3. November, 17 Uhr, mit ihrer Show „Männerschnupfen“ in die Gemeindehalle. Eintrittskarten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen.