Hospiz Eppelsheim: Kaufvertrag für Grundstücke unterschrieben
Das Hospizprojekt in Eppelsheim hat nun "Boden unter den Füßen". Am Donnerstag wurde der Kaufvertrag für die Grundstücke unterzeichnet, auf denen das Hospiz gebaut werden soll.
Von Thomas Ehlke
Reporter Politikredaktion
Bei der Vertragsunterzeichnung (von links): Dr. Oswald Burkhard (1. Vors. Vereins zur Förderung der ambulanten Palliativversorgung Rheinhessen/Pfalz e. V. (SAPV)), Dr. Friedel Rohr (2. Vors. SAPV) und Dr. Christoph Kern (1. Vors. Rheinhessen Hospiz)
(Foto: Rheinhessen Hospiz)
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EPPELSHEIM - Der nächste Schritt für den Bau eines Hospizes in Eppelsheim ist getan. Am Donnerstag unterschrieben die Vorsitzenden des Rheinhessen Hospizes e.V. und des Vereins zur Förderung der ambulanten Palliativversorgung Rheinhessen/Pfalz e. V. (SAPV) den Kaufvertrag für die benötigten Grundstücke. „Das Unterschreiben von Papieren ist für Ärzte tägliche Routine, aber heute war es etwas ganz Besonderes“, stellen die beiden Vereinsvorsitzenden Dr. Christoph Kern (Rheinhessen Hospiz) und Dr. Oswald Burkhard (SAPV) sowie dessen Stellvetreter Dr. Friedel Rohr in einer gemeinsamen Presseerklärung fest.
Zwei Areale am westlichen Ortsrand
Gegenstand des Kaufvertrags sind zwei Areale am westlichen Ortsrand von Eppelsheim in Richtung Flomborn. Auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück wird das Hospiz gebaut und in direkter Nachbarschaft der SAPV-Pflegestützpunkt mit Verwaltungsräumen. Hierfür wurde ein 3000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft.
Mit diesem Grunderwerb kommen die beiden ehrenamtlich geführten Bürgervereine mit ihren insgesamt über 250 Mitgliedern ihrem erklärten Ziel einer besseren Versorgung Schwerstkranker und Sterbender einen großen Schritt näher: Durch die spezialisierte ambulante Palliativversorgung sollen Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung gepflegt werden können. „Der SAPV-Stützpunkt mitten in Rheinhessen liegt zentral im Versorgungsgebiet und wird so künftig die Anfahrtswege für Ärzte und Pflegekräfte deutlich verkürzen“, heißt es in der Presseerklärung dazu wörtlich.
Können Menschen nicht mehr adäquat ambulant versorgt werden, soll das stationäre Hospiz für Rheinhessen dem Mangel an Pflegeplätzen abhelfen, damit Patienten wohnortnah ihr Hospiz finden, anstatt auf Wartelisten ausharren zu müssen. Diese Situation ist den Palliativmedizinern der Region aus ihrer täglichen Berufspraxis durchaus vertraut.
Teils heftiger Widerspruch
Gleichwohl stieß das Projekt nicht auf ungeteilte Zustimmung. Vor allem in Eppelsheim regte sich heftiger Widerspruch (die AZ berichtete). Ende November 2018 hat sich Rheinhessen Hospiz e.V. mit deutlicher Mehrheit für den Standort Eppelsheim entschieden. Damit war der alternative Standort, das Wormser Hochstift, aus dem Rennen. Im Dezember hat dann der Gemeinderat Eppelsheim nach intensiver Diskussion die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Vorhaben beschlossen. Dessen Baukosten beziffern sich auf vier Millionen Euro. Die Bauzeit soll etwa ein Jahr betragen.
„Da das Hospizprojekt nun 'Boden unter den Füßen' hat, kann die Planung jetzt konkret angegangen werden“, verdeutlichen Kern, Burkhard und Rohr. Ein Architekt ist bereits beauftragt. Gleiches gilt für die Voruntersuchungen. Im Frühjahr wollen die beiden Vereine die ausgearbeiteten Entwürfe der Öffentlichkeit bei einer weiteren Bürgerversammlung vorstellen. Der Bau des Hospizes könnte dann Anfang 2020 starten.