BORNHEIM - Die „Kurz.Film.Tour“ startet 2018 wieder durch und besucht am Freitag, 29. Juni, Bornheim, um Filmliebhabern ab 19.30 Uhr auf dem Chumbderhof im Hindenburgring 40 die besten Kurzfilme des vergangenen Jahres zu präsentieren.
Das Bali-Kino begrüßt das Publikum auf seiner „zweiten Leinwand“ auf dem Chumb- derhof in Bornheim mit einem Glas Sekt. Im Anschluss werden nach einer kurzen Einführung die Kurzfilme „Gabi“, „PIX“, „Blind Audition“, „Landstrich“ und „Kleinheim“ gezeigt.
Zu Gast sind an diesem Abend Juliane Ebner, Regisseurin des Films Landstrich, Anna-Sophie Philippi, die Producerin von Gabi und Sophie Linnenbaum, die Regisseurin des Films PIX.
Für einen emotionalen Beginn sorgt Michael Fetter Nathanskys Kurzfilm „Gabi“. Darin sucht die Titelheldin nach mehr, als ihr der triste Alltag bietet. Von der Schwester für ihre Zwecke benutzt und vom Ehemann betrogen – die Güte der Fliesenlegerin wird gnadenlos ausgenutzt. Lediglich ihr Azubi Marco, der mit Gabi die Trennung von seiner Freundin übt, füllt teilweise die Leere im Leben dieser Frau. Der berührende Kurzfilm mit einer charismatischen Hauptdarstellerin feierte seine Premiere bei der Berlinale 2017.
In „PIX“ von Regisseurin Sophie Linnenbaum wird das Publikum auf eine Reise durch das gesamte Leben mitgenommen. Von Geburt, über Einschulung bis hin zur Hochzeit und dem endgültigen Ende – kein Erlebnis darf ausgelassen werden.
In „Blind Audition“ lässt Regisseur Andreas Kessler seine Protagonisten Ari und Ron an die Grenzen ihrer Gefühle kommen. Die beiden ambitionierten Musiker kämpfen um eine Solistenstelle eines Orchesters. Der Konkurrenzdruck wird schließlich zu einer Vertrauensprobe für das langjährige Paar.
Juliane Ebners „Landstrich“ fokussiert sich auf die politische Vergangenheit Deutschlands. Auf Plastikfolien und in vielen einzelnen Zeichnungen erzählt die Regisseurin die bedrückende, wenn auch hoffnungsvolle Geschichte einer deutschen Familie zwischen Kriegsende und Mauerfall. Die biografisch geprägte Erzählung zeigt einen privaten Fall von Brutalität, Selektierung und dem Kampf gegen das eigene Trauma auf.
Florian Kunterts „Oh Brother Octopus“ erzählt von dem Glauben indonesischer Seenomaden, nach dem jedes neugeborene Kind einen Zwillingsbruder in Form eines Oktopus’ besitzt. Wasserrituale sollen das Gemüt der Meeresgeschwister beruhigen. Ein Bruch dieser Tradition führt jedoch zur Verdammung der jeweiligen Stadt, die dann von einem Seeungeheuer heimgesucht werden wird.
Mit Michael Ciesielskis „Kleinheim“ endet das Programm voller erdrückender Stille. Die Bewohner eines Dorfidylls sind umgeben von Maisfeldern und scheinen das ruhige Leben zu genießen. Für ein junges Mädchen wird die Stille zur Tortur, doch ein Ausweg scheint zwecklos: Wer Kleinheim verlassen möchte, muss in die Tiefen der Felder. Doch von dort ist noch niemand lebendig zurückgekehrt.