Instrumental-Ensemble Chantal spielt in Bornheim Werke aller Stile und Epochen
Von Karin Kinast
Das Ensemble Chantal hatte Efe Erdem an der Posaune zu Gast. Foto: photoagenten/Axel Schmitz
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BORNHEIM - Stundenlang möchte man zuhören und zuschauen, dem renommierten Instrumental-Ensemble Chantal, das sich mit seiner Art, Musik unterschiedlichster Epochen, Stile und Herkunftsländer konzertant und außergewöhnlich zu arrangieren, einen ganz besonderen Namen gemacht hat. Bereits beim letztjährigen Weihnachtskonzert begeisterte Chantal im Gemeindezentrum Oswaldhöhe. Für dieses Jahr haben die Ensemblemitglieder noch ein Sahnehäubchen draufgesetzt und ein besonderes Programm mit dem Ausnahmemusiker Efe Erdem an der Posaune vorbereitet. Das diesjährige Konzert ist ausverkauft.
Die Posaune passt ins Klangbild
Drei Stunden sorgt das Ensemble mit traditioneller Weihnachtsmusik, Konzertantem aus Renaissance und Mittelalter, Festmusik von Corelli und Pachelbel, Virtuosem aus Irland und Besinnlichem aus der Popmusik für besinnliche und freudvolle Stimmung im Saal, Begeisterungsstürme und mehrfachen Zugabenapplaus.
Schon allein das Bild der vielen Gitarren und Flöten, von Harfe und Schlagzeug, Violine und Cello, Oboe und Englischhorn lässt die Vorfreude auf ein besonderes Klangerlebnis aufkommen. Zuvor erfolgt die Begrüßung durch Dr. Walter Guckenbiehl, dem Vorsitzenden des Fördervereins Bornheim e.V., der auch die Ehrengäste, darunter Verbandsgemeinde-Bürgermeister Steffen Unger und Ortsbürgermeisterin Renate Steingaß, willkommen heißt.
Dann betreten die Musikerinnen und Musiker die Bühne. Michael Hofmann nimmt mittig Platz. Umgeben von einer Vielzahl an Gitarren, von Mandoloncello und Mandoline, die er alle mit großer Virtuosität beherrscht, gibt der Gründer und musikalischen Leiter dem locker moderierten Konzert eine persönliche Note. Für Rhythmus und perkussive Begleitung sorgt Peter Götzmann am Schlagzeug. Das Cello spielt Markus Meyer-Benz, die Violine Lilli Palm-Knoblich. Oboe und Englischhorn werden von Susanne Steffens gespielt. Norma Lukoschek entlockt den Blockflöten von Sopranino bis Großbass, Traversflöte und Whistle die bezauberndsten Töne. Petra Erdtmann zeigt an der Querflöte höchstes Können und Dr. Gabriele von der Weiden bringt die formschöne Konzertharfe feinfühlig zum Klingen.
Auf dem Programm stehen irische Weihnachtslieder, die „Pastorale“ von Angelo Corelli, der Kanon von Johann Pachelbel, „Palladio“ von Karl Jenkins, das Largo von Antonio Vivaldi, ebenso neue Arrangements moderner Titel, etwa Art Garfunkels „Bright Eyes“, „And I Love Her“ von Paul Mc Cartney oder Marc Knopflers „Metroland“ in eigener Bearbeitung.
Efe Erdems atmosphärisches Spiel der Posaune passt sich wunderbar ins kammermusikalische Klangbild Chantals ein. Die Improvisationskunst des in Rotterdam lebenden Musikers gibt Raum für Überraschungen, sei es durch rockige Phrasierungen bei „God Rest You“, langgezogenen Töne bei „Stille Nacht“ oder das Looper-unterstützte jazzige Solo. Seine Posaune bereichert die unverwechselbare Klangdichte Chantals, deren Musiker große Virtuosität und Brillanz auszeichnet. Für die perfekte Tontechnik sorgt Benjamin von der Weiden, die Instrumentenbetreuung Rainer Klein.
Es ist der seltene Klang jedes einzelnen Instruments und der spezifische Gruppensound, der absolut fasziniert. Die durch die begnadeten Instrumentalisten beseelte Musik ist einfach unbeschreiblich schön und beschert eine wundervolle Einstimmung auf das Weihnachtsfest.