Hochspannung mit Musik ist angesagt beim Live-Krimi-Hörspiel, das Kreismusikschule und Showbühne Musicals e.V. produzieren. Im Oktober wird es
Von Thomas Ehlke
Reporter Politikredaktion
Sebastian W. Wagner in der jüngsten „Cinephonics“-Produktion bei Da Capo im Alzeyer Schlosshof.
(Foto: Nadja Hoffmann)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
ALZEY-WORMS - Es geht um Leben und Tod. Und um eine Weltpremiere. Wenn dieses Stichwort fällt, denkt man im Alzeyer Land unweigerlich an die „Cinephonics“ der Kreismusikschule. Ein Gedanke, der im vorliegenden Fall auf die richtige Spur führt. Denn die Kreismusikschule präsentiert Mitte Oktober in Kooperation mit dem Showbühne Musicals e.V. aus Mainz das erste Live-Krimi-Hörspiel mit Orchester- und Chorbegleitung. Tatort von „MordsStimmung“ ist die Blücherhalle in Ober-Flörsheim. Eine Woche später läuft die Produktion in Mainz.
Text und Musik liefert der Mainzer Autor und Komponist Sebastian W. Wagner, den die Alzeyer als Tenor in „Cinephonics“-Produktionen beim Da Capo-Festival im Schlosshof kennen. Ausgangspunkt des tödlichen Geschehens ist ein Giftmord an einem Mainzer Immobilienhai. Die Spur des Verbrechens führt Kommissar Maywald nach Ober-Flörsheim. Das riecht nach Hochspannung. Stichwort Ober-Flörsheim: Dort betreibt Peter Breitmann bekanntlich sein „Klavierlädchen“ mit Werkstatt. Er spielt in dem Krimi mit – und zwar sich selbst.
Doch was hat man sich unter einem abendfüllenden Live-Krimi-Hörspiel vorzustellen? Professionelle Schauspieler, darunter Tanja Götemann, einstiges Ensemblemitglied des Alzeyer Gerry Jansen Theaters, und Patrick Twinem, ebenfalls schon bei Da Capo auf der Bühne, sprechen die Textsequenzen. Die werden unterbrochen von Musik, die den Faden der Handlung aufnimmt und zum nächsten Kapitel überleitet – das alles natürlich handgemacht und mundgeblasen. Im Vordergrund der Bühne stehen drei Tische, an denen die Sprecher in die jeweiligen Rollen schlüpfen. An der Seite ein professioneller Geräuschemacher – unverzichtbar für ein Hörspiel. Dahinter das große, mindestens 60 Mann und Frau starke Orchester und der Chor. „Das wird eine ziemliche fette Partitur“, bemerkt Sebastian W. Wagner dazu. Der Komponist gehört dem Team des HR2-Radio-Live-Theaters an, das ähnliche Produktionen macht. Ähnliche, jedoch nicht gleiche. Denn: „Die Kombination von sinfonischer Blasmusik und Hörspiel gibt es so meines Wissens noch nicht“, sagt Wagner. Live-Theater liege im Trend. „Das ist heute das, was a cappella vor 15 Jahren war“, verdeutlicht der Mainzer. Er studierte in Frankfurt Musikwissenschaft und -pädagogik mit den Hauptfächern Klavier und Gesang. Ihn reizt es, neue und eigene Formate zu entwickeln.
MUSIKER UND SÄNGER GESUCHT
„MordsStimmung“ wird am 18. und 19. Oktober in Ober-Flörsheim sowie am 26. und 27. Oktober in Mainz aufgeführt.
Zur Probenwoche vom 29. September bis 6. Oktober auf Schloss Noer/Ostsee können sich Musikerinnen und Musiker ab zwölf Jahren sowie Sängerinnen und Sänger ab sofort bis zum 20. Juni ausschließlich unter www.kms-alzey-worms.de anmelden.
Rückfragen beantwortet Gerd Greis unter Tel.: 067 31 - 49 47 63 oder per Mail gerd.greis@alzey-worms.de.
Die Teilnehmergebühr beträgt 275 Euro bei Unterbringung in Mehrbettzimmern sowie 350 Euro für Erwachsene in Doppelzimmern.
Unterstützt wird das Projekt durch Sponsor EWR und den Förderverein der Kreismusikschule.
„Er hat uns das Stück auf den Leib geschrieben“, sagt Gerd Greis. Der stellvertretende Leiter der KMS freut sich schon auf die Produktion des Werkes. Die erfolgt Ende September in einer Probenwoche für Orchester und Chor an der Ostsee. Allerdings gibt es bislang weder das eine noch das andere. Deshalb können sich interessierte Musikerinnen und Musiker ab sofort anmelden (siehe Infokasten). Gesucht werden dabei nicht nur Blas- und Schlaginstrumente, sondern auch Klavier, Akkordeon, E-Bass und -Gitarre sowie Streicher und Harfen. „Allerdings sollten die Teilnehmer in der Lage sein, Oberstufen-Literatur zu spielen“, sagt Greis. Benötigt werden natürlich auch Sängerinnen und Sänger für den Chor in den Stimmlagen Sopran, Alt, Tenor und Bass.
„Es wird die vielleicht aufregendste Probenwoche aller Zeiten“, verspricht Gerd Greis. Und das will was heißen. Denn die Kreismusikschule hat in der Vergangenheit schon mehrere Reisen unternommen, auf denen Konzertprogramme einstudiert wurden. Die „MordsStimmung“-Fahrt an die Ostsee ist die zehnte ihrer Art. Auch diesmal übernehmen die Dozenten der KMS wieder die Registerproben. Die Orchesterleitung hat Gerd Greis. Eins steht jetzt schon fest: Auf die Teilnehmer wartet jede Menge Arbeit, aber auch viel Spaß, denn After-Work-Partys gehören unter Musikern natürlich zum Reiseprogramm...