Besucher dürfen wieder ins Alzeyer DRK Krankenhaus, allerdings unter besonderen Bedingungen. Michael Nordhoff zur aktuellen Lage und wieso sie immer noch angespannt ist.
Alzey. Ab sofort dürfen Besucher wieder ins DRK Krankenhaus. Und zwar ein Besucher pro Patient für eine Stunde am Tag. Das hat die Klinik jetzt mitgeteilt. Wer hinein möchte, muss allerdings einen qualifizierten, negativen Schnelltest vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Und während des gesamten Besuchs ist eine FFP2-Maske zu tragen.
Man könne lockern, wie der kaufmännische Direktor Michael Nordhoff erklärt, weil die Infektionszahlen zurückgehen. Natürlich habe man noch immer Einschränkungen im Krankenhaus, und die Belastung für die Mitarbeiter sei nach wie vor sehr hoch. Dennoch sei es nicht vergleichbar mit Oktober, als das Krankenhaus schwarz gemeldet wurde und so den Notstand ausgerufen hatte. In der Zeit habe man zu wenige Mitarbeiter gehabt, die sich um zu viele Patienten kümmern mussten, meint Nordhoff. Er spricht von über 30 Mitarbeitern, die krank waren. Und davon, dass zu dieser Zeit fast die Hälfte der Betten mit Covid-Patienten belegt waren. Man sei „nicht mehr handlungsfähig” gewesen. Eine Situation, in der Menschen, die auf wichtige Operationen und Behandlungen angewiesen waren, diese nicht mehr bekommen konnten. Man habe sie regelrecht vor der Tür stehen lassen müssen, meint Nordhoff. Der Direktor ist sehr froh darüber, dass man heute „weit entfernt ist von Oktober“.
Problem sind nicht die Infizierten
Dennoch müsse man jeden Patienten mit den kleinsten Anzeichen auf Corona, sprich Husten oder Schnupfen, behandeln, als habe er die Infektion. Und müsse ihn isolieren – und das ganze Programm. Das Problem seien also laut Nordhoff nicht die Infizierten. Hinzu komme laut des Direktors, dass die Menschheit derzeit quasi in zwei Welten leben. Die eine, die vor den Krankenhaustüren endet, in der keiner mehr Maske trage, in der die Pandemie beendet zu sein scheint. Und die andere, jene in den Kliniken, in denen völlig andere Regeln gelten, in denen die Pandemie täglich präsent ist. In der Maskentragen an der Tagesordnung ist, der Impfstatus eine große Rolle spielt. Irgendwann, so ist Nordhoffs persönliche Meinung, müsse man sich für eine der Welten entscheiden. „Wir müssen uns irgendwann überlegen, wie wir der Pandemie begegnen”, meint er. Genauso wie der Quarantäneregelung. Denn auf Dauer, so vermutet der Direktor, sei das nicht möglich. Man könne irgendwann die Patienten nicht mehr richtig versorgen. So wie es im Oktober der Fall war. Darunter hätten alle gelitten – und leiden auch teilweise noch, meint er.
Andere Regelungen in sensiblen Bereichen
Gerechnet hatte der Direktor damit, dass die Zahlen auch in diesem Jahr gen Winter wieder steigen würden. Das sei im Sommer bereits geschehen. Mit den sinkenden Infektionen hofft Michael Nordhoff, dass das auch so bleibt oder sie noch weiter sinken und man irgendwann zu einem einheitlichen Umgang mit Corona findet. Nun ist das DRK-Krankenhaus erst einmal wieder für Besucher geöffnet. In sensiblen Bereichen wie der Intensivstation, Geriatrie und Palliativstation gelten, wie auch in den Monaten zuvor, weiterhin individuelle Ausnahmen. Wer etwa einen Angehörigen im Sterben besucht, dürfe dies auch weiterhin zu anderen Bedingungen tun. „Wir lassen niemanden alleine”, meint Nordhoff.