Zwei starke Monate: Zwischenbilanz im Alzeyer Wartbergbad fällt positiv aus.

Bei den heißen Juli-Temperaturen hilft nur der Sprung ins kühle Nass. Foto: photoagenten/Carsten Selak Foto: photoagenten/Carsten Selak
ALZEY - Schwimmmeister und Betreiber des Wartbergbads sind sich einig: Der Start in die Freibadsaison kann sich sehen lassen. Die von Schwimmmeister Willi Ehret zitierte berühmte „schwarze Null“ steht in der Zwischenbilanz einer bislang sonnigen Badesaison. Will heißen: Unfälle oder besondere Vorkommnisse sind bis jetzt ausgeblieben. Nicht ausgeblieben sind dafür die Besucher. Sowohl im Mai, als auch im Juni lagen die Zahlen deutlich über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Und sollte das Wetter weiter sommerlich bleiben, dann ist sich der Geschäftsführer der Wartbergbad Betriebsgesellschaft, Falk Schuler, sicher, dass auch der Juli den Schnitt deutlich überschreitet. Der Sommermonat startete jedenfalls vielversprechend.
Public Viewing und anhaltendes Sommerwetter sind für das dicke Plus verantwortlich. 1000 Badegäste mehr waren es im Mai – trotz später Eröffnung. Im Juni waren es dann satte 5000 mehr als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre. „Ich merke das, wenn ich gegen 14 Uhr den Ausweichparkplatz aufmachen muss“, sagt Beckenaufsicht Ingo Boos
Und dennoch: „Es ist noch Luft nach oben“, stellt Schuler fest. Von den Besucherzahlen des Jahrhundertsommers 2003 sei man noch ein ganzes Stück weit entfernt. Dass die Werte tendenziell weiter steigen und eben nicht einbrechen, dafür sollen Sanierungsmaßnahmen sorgen, die die Attraktivität des Bads steigern. In der vergangenen Winterpause kam das Personal mit neugestalteten Sozialräumen auf seine Kosten. Im kommenden Jahr profitieren vor allem die Frauen von neuen Umkleiden.
ZEITEN UND PREISE
Öffnungszeiten des Wartbergbads: Montag von 12 bis 20 Uhr, Dienstag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr. Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 8 bis 19 Uhr.
Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 3 Euro, Kinder zahlen 1,50 Euro. Darüber hinaus gibt es Zehner- und Saisonkarten.
Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 3 Euro, Kinder zahlen 1,50 Euro. Darüber hinaus gibt es Zehner- und Saisonkarten.
Dass das Freibad heute schon nicht gerade unattraktiv ist, merkt Ingo Boos Tag für Tag. Durchschnittlich 1600 Badegäste strömen täglich an den Wartberg. Doch auch das WM-Public-Viewing beschert dem Wartbergbad einige zusätzlich zahlenden Gäste. „Beim ersten Deutschlandspiel waren vielleicht noch 20 Menschen im Wasser“, erinnert sich Boos. Weitaus mehr seien es vor der Leinwand der Gauch-Brüder gewesen. Um die 500 schätzt Boos. Nach dem Ausscheiden der deutschen Elf sanken die Zahlen natürlich. Aber bisher sei man mit dem Zustrom recht zufrieden, ergänzt Schuler. Er rechne nicht damit, dass die Stadt mit einem Minus aus dem Projekt rausgehe.
Besonders erfreulich: Die meisten der Badegäste seien Familien, sagt Boos. Da seien Streitigkeiten, wenn sie überhaupt aufkämen, maximal Lappalien. „Leute, die auf Ärger aus sind, sucht man vergebens“, verdeutlicht Boos. Genau diese entspannte Atmosphäre gefällt auch Kristina Biscaborn und Silvia Lehnen, die Kind und Kegel eingepackt haben, um sich auf der grasgrünen Sommerwiese in der Julisonne zu fläzen und im himmelblauen Wasser zu planschen. Und das, obwohl das Eisenberger Waldschwimmbad für die Marnheimer eigentlich fast näher liegt. Die „angenehmere Anfahrt“ sei zumindest nicht allein der Grund für den Besuch in der Volkerstadt. „Hier ist es entspannter“, sagt Kristina Biscaborn. „Da muss man die Kinder nicht die ganze Zeit im Blick behalten.“ Gleichwohl das ja am Wartberg ohne Probleme ginge, ergänzt Silvia Lehnen. Zumindest das Schwimmerbecken haben die Mütter von ihrem Platz unter den Bäumen aus voll im Blick.
Den Überblick behalten muss auch Manfred Spang. Mit vier Kindern der Alzeyer Tagesgruppe des Heilpädagogikums Schillerhain in Kirchheimbolanden macht er einen Tagesausflug. „Nett, überschaubar und einfach nur angenehm“ findet der Betreuer die Atmosphäre des Wartbergbads.
Und noch „netter“ soll das Freibad in der kommenden Saison werden. Dann nämlich, wenn im Erdgeschoss zusätzliche Frauenumkleiden gebaut sind. Nur eines der Projekte, die Schuler vorschweben, damit auch morgen noch die Badegäste an den Wartberg kommen.