Der JRK-Wettbewerb bot den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Foto: photoagenten/Axel Schmitz
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ALZEY - Die Fragen selbst sind gar nicht so schwer. Wie heißt die aktuelle Kampagne des Jugendrotkreuzes? „Was geht mit Menschlichkeit“ natürlich. Auch dass man sich im zweiten von drei Kampagnenjahren befindet und aktuell das „Du-Jahr“ läuft, in dem im Mittelpunkt steht, was man selbst für mehr Menschlichkeit im Alltag tun kann, haben die Jugendlichen schnell raus. Und den Song zum Motto erkennen sie sofort. Viel schwerer ist Teil zwei des Multiple-Choice-Tests: Aus rund zwei Metern Entfernung als Gruppe eine Seifenblase durch einen der drei Ringe, die für die Antwortoptionen A, B oder C stehen, zu pusten.
Erste-Hilfe-Übungen allein und im Team
„Theorie und Praxis sollen bei jeder Aufgabe dabei sein“, sagt Sascha Klingelhöfer, Kreisjugendleiter des JRK Alzey. Knapp 50 Teilnehmer und noch einmal so viele Helfer hatten sich über das weitläufige Gelände des Kreisverbands in der Albiger Straße verteilt, denn der Kreisentscheid des Jugendrotkreuzes und des Schulsanitätsdienstes stand an – erstmals seit Jahren wieder in Eigenregie. Mit zwei Altersstufen war der derzeit einzige aktive JRK-Ortsverein bei seinem „Heimspiel“ vertreten, außerdem kamen die beiden Schulsanitätsdienste des Elisabeth-Langgässer-Gymnasiums sowie jener des Römerkastells zum Einsatz – und allesamt mangels Konkurrenten auch direkt in die nächste Runde auf Bezirksebene. „Deshalb ist es so entspannt“, sagt Klingelhöfer, „sie sollen Spaß haben und üben.“
Sechs Übungsblöcke gab es insgesamt. Die Kinder und Jugendlichen – die jüngste Teilnehmerin war erst sechs Jahre alt – sollten eines ihrer Gruppenmitglieder blind durch einen Parcours lenken, nur indem sie klatschen. Erste Hilfe wurde einzeln und im Team geübt. Die eigens geschulten Notfalldarsteller stellten dazu Szenarien da, von den verbrannten Fingern nach dem Anfassen eines heißen Topfes bis zur komplizierteren Einsatzlage mit mehreren Verletzten. Hier waren bereits funktionale Gruppenstrukturen mit einem Einsatzleiter gefordert. Auch das Thema Müll war den Übungsplanern wichtig. Die Teilnehmer sollten sortieren, welcher Abfall auf welchen Entsorgungsweg gehört. Und sie sollten sich mit einem Arm aus einem Netz befreien, um zu erfahren, wie sich die Tiere in den verschmutzten Meeren fühlen.
Zudem Info-Angebote aus dem DRK. „Ich bin überzeugt, dass sich oft Leute vom Roten Kreuz in der Stadt begegnen und gar nicht wissen, dass sie dasselbe Hobby haben“, sagt Klingelhöfer, „dieser Tag dient auch dazu, einander kennenzulernen.“
Die Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst führte die großen Zelte vor, mit denen die Helfer bei Großschadensereignissen anrücken. Und die SEG Verpflegung fuhr mit dem Großküchen-Anhänger vor, mit dem pro Durchgang 250 Helfer verköstigt werden können. Für die Kinder gab es Nudeln mit Haschee oder Tomatensoße, für die Helfer ein eigenes Frühstück. Auch das „Kids and Care“-Projekt stellte sich vor, die Rettungshundestaffel kam für eine Vorführung zu Besuch.
Bei der Wahl zum Kreisjugendleiter Anfang Juni will Klingelhöfer nach drei Jahren nicht mehr antreten. „Aber nächstes Jahr wird der Kreisentscheid auf jeden Fall wieder in Eigenregie veranstaltet“, kündigt er an. Das Ziel ist, mehr Kinder und Jugendliche vom ehrenamtlichen Hilfsdienst vor Ort zu begeistern.