Veronika Roos am barrierefreien Haupteingang des Flonheimer Landhotels.
(Foto: BilderKartell/Carsten Selak)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
ALZEY - Menschen mit Beeinträchtigungen neue Freizeitmöglichkeiten zu eröffnen, dies ist das Ziel eines vor drei Jahren gestarteten Projekts „Modellregion für Barrierefreiheit“ des Landes Rheinland-Pfalz. Seit Kurzem ist, wie berichtet, auch die Tourismusgemeinschaft Alzeyer Land und Rheinhessische Schweiz dabei, sie wurde als elfte Region nachträglich aufgenommen. Die Region erhält so zusätzliche Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), die sie für entsprechende Tourismusprojekte nutzen kann.
Gewerbliche touristische Betriebe und Einrichtungen in der Region werden auf diese Weise unterstützt, barrierefreie und qualitativ hochwertige Urlaubsangebote zu schaffen. Zur Modellregion gehören die Stadt Alzey, die Verbandsgemeinde Alzey-Land und die Verbandsgemeinde Wöllstein.
Das Programm hat aber nicht nur Bedeutung für die Gemeinden, die barrierefreie Angebote so mit bis zu 85 Prozent gefördert bekommen, die EU-Töpfe halten auch für gewerbliche Anbieter Gelder bereit, wenn sie ihr Angebot entsprechend ausbauen oder ein neues schaffen wollen. „Wer beispielsweise sein Restaurant mit einer Rampe barrierefrei gestalten oder auch einen ersten Stock mit Übernachtungsangeboten durch einen rollstuhlgerechten Aufzug erschließen möchte, der kann als gewerblicher touristischer Betrieb bis zu 40 Prozent über Fördergelder dazu erhalten“, sagt Elena Anesiadis, bei der Stadt für Tourismus verantwortlich.
Welche konkreten Chancen es gibt, das will die Stadt den touristischen Betrieben noch einmal separat in einer Informationsveranstaltung präsentieren. „Fördermöglichkeiten für gewerbliche touristische Betriebe und Einrichtungen in der Modellregion für barrierefreien Tourismus“ ist das Motto des Termins am Montag, 24. Juni, von 14 bis 16 Uhr in der Stadtverwaltung Alzey.
In einem Vortrag wird Elena Anesiadis, Leiterin der Tourist Information, die Konzeption sowie die Schwerpunkte der Modellregion Alzeyer Land & Rheinhessische Schweiz vorstellen, danach spricht Nathalie Hartenstein, Projektleiterin Barrierefreies Rheinland-Pfalz, zum Thema „Demografischer Wandel – Neue Chancen für Betriebe durch Profilierung auf barrierefreie Angebote“. Und schließlich wird es für die Gewerbebetriebe ganz konkret: Frank Schaaf von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) erläutert das „Förderprogramm zur Schaffung von Barrierefreiheit in gewerblichen, touristischen Unternehmen“.
Interessenten sollten sich ranhalten, denn die Förderperiode dauert nur bis Ende 2022, dann sollten die Projekte abgeschlossen und bis Mitte 2023 sollte abgerechnet sein. Auf kommunaler Ebene wurden umgehend nach der Urkundenübergabe am 29. Mai zwei Projekte aus der Schublade gezogen, die bisher aus finanziellen Gründen kaum umsetzbar waren: Eine Steinhalle für die Stadt Alzey auf der Tiefgarage an der Hospitalstraße und die Einhausung und mediale Präsentation des Eckelsheimer Brandungskliffs.
In Rheinhessen ist die Alzeyer Region übrigens die einzige, die es in den Kreis der Modellregionen geschafft hat. „Das ist auch deshalb gut, weil es für eine Sensibilisierung bei den Gastro- und Übernachtungsbetrieben führt“, sagt Christian Halbig, Geschäftsführer der Rheinhessen-Touristik GmbH. Zudem komme Vieles, was unter dem Motto Barrierefreiheit geschaffen würde, auch alten Menschen zugute, die so auch einfachere Möglichkeiten zum Reisen und zur Freizeitgestaltung bekommen.
Die Veranstaltung findet in der Stadtverwaltung, Ernst-Ludwig-Straße 42, im Sitzungssaal im 4. Stock statt. Um Anmeldung wird bis Mittwoch, 19. Juni, gebeten unter E-Mail touristinfo@alzey.de oder Telefon 06731-49 93 64.