Alzeyer RFK begrüßt in Psychiatrie zwei neue Chefärzte
Zwei Mediziner mit vielfältigen Erfahrungen: Rheinhessen-Fachklinik begrüßte Dr. Sarah Kayser und Dr. Dominik Volk als neue Chefärzte für die Allgemeinpsychiatrie 3 beziehungsweise 2
Von Stefanie Widmann
Mitarbeiterin Lokalredaktion Alzey
Sarah Kayser und Dominik Volk (beide in der Mitte) wurden in der Rheinhessen-Fachklinik offiziell als neue Chefärzte begrüßt. Mit dabei von der RFK (von links nach rechts): Pflegedirektor Frank Müller, der Kaufmännische Direktor Alexander Schneider, der Ärztliche Direktor Michael Huss, und der Chefarzt der Neurologie Christof Keller.
(Foto: BilderKartell/Axel Schmitz)
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ALZEY - „In Alzey sind die Amtseinführungen immer etwas später“, frotzelte Professor Dr. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz. Das habe er ja auch schon vor Jahresfrist bei der Einführung von Professor Dr. Michael Huss als Ärztlicher Direktor der Rheinhessen-Fachklinik erlebt. Diesmal war Lieb gekommen, um Dr. Sarah Kayser zu würdigen, die seit fünf Monaten bereits Chefärztin der Allgemeinpsychiatrie 3/Gerontopsychiatrie ist und von der Mainzer Universitätsklinik nach Alzey gekommen war. Und er nutzte natürlich auch die Gelegenheit, um Dr. Dominik Volk zu gratulieren, der bereits am 1. August 2019 als Chefarzt die Allgemeinpsychiatrie 2 der RFK leitet. Für beide gab es nun eine Begrüßungsfeier in illustrer Runde.
„Alzey kann sich glücklich schätzen, eine sehr angenehme und kompetente Kollegin bekommen zu haben“, sagte Lieb in seinem Grußwort und hob hervor, dass sie immer Kontakt mit Neuem gesucht habe und viel herumgekommen sei. Ihr Medizinstudium absolvierte Kayser, Jahrgang 1971, in Regensburg, Erlangen-Nürnberg und Lübeck, später machte sie ihre weitere ärztliche Ausbildung in Mönchengladbach und Bonn. Dabei erwarb sie sowohl den Facharzt für Neurologie als auch den für Psychiatrie und Psychotherapie. Seit Juli 2015 arbeitete Kayser als Oberärztin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in der Universitätsmedizin in Mainz, wo sie sich auch im vergangenen Frühjahr zu Hirnstimulationsverfahren bei schwer behandelbaren Depressionen habilitierte, ehe sie nun an die RFK wechselte. Kayser sei nicht nur von ihren Erfahrungen her sehr vielseitig, die Privatdozentin trete auch sehr verbindend zwischen den Berufsgruppen auf, betonte Lieb.
Für Dr. Dominik Volk hielt Dr. Christof Keller, Chefarzt der Neurologie und Neurologischen Frührehabilitation, die zum Teil durchaus launige Laudatio, war doch Volk 2005 als Assistenzarzt nach Alzey gekommen und hatte sich nach seinem Humanmedizinstudium in Mainz und Frankfurt ab 1998 auf seinen Stationen in Berlin, Lüdenscheid und Ludwigshafen stets in der Neurologie weitergebildet. In Alzey entdeckte der 1968 in Mainz geborene Familienvater dann aber die Psychiatrie für sich und erwarb 2009 seine Facharztanerkennung für Psychiatrie und Psychotherapie. Die folgenden zehn Jahre arbeitete er als Oberarzt in der Allgemeinpsychiatrie der RFK. Dass er nun zwischen „Trulli und Roßmarkt“ hängen geblieben sei, führt Keller auch auf den Onkel zurück, der einstige Mainzer Bischof, Hermann Kardinal Volk, der sei ja auch vier Jahre Kaplan in Alzey gewesen. Den neuen Chefärzten empfahl der Neurologie-Chefarzt Authentizität (was man sagt, auch tun, und Kritik zulassen), Transparenz (begründen, was man tut, um zu motivieren) und Sorgfalt.
Pflegedirektor Frank Müller zeigte an drei Aspekten das Spannungsfeld auf, in dem Chefärzte heute arbeiten müssten: der Gesundheit der Patienten, der sich die Klinik widme, den Problemen, dass die Politik immer mit neuen Anforderungen komme – Gesundheitsminister Spahn sei stolz, in 20 Monaten 20 Gesetze verabschiedet zu haben, darunter auch das für Pflegepersonaluntergrenzen – und der Führung und Gesunderhaltung der Mitarbeiter.
Müller zitierte aus der morgendlichen Zeitungslektüre: der Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer als CDU-Chefin, von Bischof Reinhard Marx als Chef der Deutschen Bischofskonferenz und Jürgen Klinsmann als Trainer von Hertha BSC. „So viele Führungskrisen – für die RFK ist es gut zu wissen, dass Sie jetzt da sind“, sagte Müller an Kayser und Volk gewandt.
Huss philosophierte über Pforzheim, das nicht nur seine, sondern auch die Geburtsstadt Kaysers sei und zu dem Volk zumindest über einen Hamster Verbindung habe, den er mal für einen seiner Schulkameraden – auch Arzt – in Berlin hütete. Personalratsvorsitzender Frank Hofferberth hieß die neuen Chefärzte ebenfalls willkommen, die später mit zwei Fachvorträgen einen Ausblick auf ihre künftige Arbeit gaben.