Über 20 Spielfilme und Dokus sind bei diesem Filmfest zu erleben. Erstmals sind auch das Rex-Kino in Darmstadt und das Lichtblick-Kino in Walldorf als Spielstätten dabei.
WEITERSTADT/DARMSTADT/ WALLDORF. Schon zum 24. Mal veranstaltet das Kommunale Kino Weiterstadt sein herbstliches Queer-Filmfest. Von Mittwoch, 21. Oktober, bis Mittwoch, 4. November, stehen zwei Dutzend Spielfilme und Dokumentationen aus dem schwul-lesbischen Sektor sowie drei Programme mit kurzen und mittellangen Arbeiten auf dem Programm. Erstmals konnte man dafür auch das Darmstädter Rex-Kino und das Lichtblick-Kino in Walldorf als weitere Spielstätten gewinnen. Einige Filme wie Miranda Julys Gaunerkomödie „Kajillinonaire“ oder die in überdrehter Youtube-Manier gehaltene brasilianische Coming-of-Age-Geschichte „Alice Junior“ werden nur in Darmstadt oder Walldorf gezeigt.
Das Festival startet am Mittwoch, 21. November, um 20 Uhr im Kommunalen Kino mit der Darmstädter Mezzosopranistin Beate Leisner und einem Sektempfang. Aurora DeMeehl und der Pianist Herr Schmidt kann man am Donnerstag, 23. Oktober, um 20.15 Uhr im Rex und am Freitag, 24. Oktober, um 20 Uhr im Lichtblick Kino mit ihren gewohnt spitzen Bemerkungen und Couplets zu erleben. Der Eröffnungsfilm in allen drei Spielstätten ist die leichtfüßige Indie-Tragikomödie „Adam“ über die problematische Beziehung des jugendlichen New York-Frischlings Adam, der sich auf einer Party gegenüber einer Studentin als Transgender-Mann ausgibt, wodurch er sich immer stärker in Lügen verstrickt.
Um die schwierige Zeit des Erwachsenwerdens dreht sich auch „Kokon“ (Weiterstadt, 23./27. Oktober, 18 Uhr, Darmstadt, 24. Oktober, 17.30 Uhr). Im Kreuzberger Sommer interessiert sich darin die 14 Jahre alte Romy zunehmend für das eigene Geschlecht, wobei die Regisseurin Leonie Krippendorf Natursymbolik stimmig als Metapher für sexuelles Erwachen einsetzt. Der Arthouse-Hit „Als wir tanzten“ (Weiterstadt, 28. Oktober, 18 Uhr) greift dagegen anhand der emotionalen Verwirrung eines Tanzeleven Männlichkeits- und Rollenbilder in der georgischen Gesellschaft auf.
Nach sein Ausflug zum US-Starkino gefloppt ist, kehrt Regisseur, Autor, Hauptdarrsteller und Co-Produzent Xavier Dolan mit „Matthias & Maxime“ (Weiterstadt, 24. Oktober, 21 Uhr, Darmstadt, 29. Oktober, 20.15 Uhr) in vertraute Gefilde zurück. Wie in seinen früheren Arbeiten baut Dolan auf den Wechsel aus Orchester- und Popscore, Zeitraffer und Zeitlupe, dynamische Gruppenszenen und romantische Totalen, wenn sein mit einem extremen Muttermal gestrafter Barmann Max sich der heimlichen Liebe zu seinem verheirateten Jugendfreund Matt in diesem Film erst durch den Kuss in einem Amateurfilm klar wird.