Die „Wohnmaschine“ auf der Malakoff-Terrasse soll die Ideen des Bauhauses veranschaulichen und ist zugleich Startpunkt für viele weitere themenbezogene Veranstaltungen.
MAINZ. Als Bauhaus-Stadt ist Mainz zwar nicht gerade bekannt – dennoch schwappt das 100-jährige Jubiläum der berühmten Kunst- und Architekturschule auch nach Mainz. Ein richtig kleines Architekturfestival richtet die Mainzer Kammergruppe der Architektenkammer Rheinland-Pfalz in Mainz zum Geburtstag des Bauhauses aus.
Auftakt ist jetzt der Tourstopp der „Wohnmaschine“, die noch bis kommenden Dienstag, 18. Juni, auf der Malakoff-Terrasse steht. In diesem kleinen begehbaren Wohnanhänger ist das Bauhaus Dessau in Miniaturformat untergebracht. In dem kleinen „Tiny House“, das von Von Bo Le-Mentzel, dem Gründer der Tiny House Foundation, entworfen wurde, geht es um Digitalisierung, Wohnungsmangel, Globalisierung und mehr – und das auf gerade einmal 15 Quadratmetern.
Themen, die auch damals, ab 1919, als das Bauhaus gegründet wurde, bei den Architekten präsent waren. Die Industrialisierung sollte sich in den Formen und Herstellungsformen der neuen Architektur widerspiegeln, die modulare Bauweise sollte auch dem Wohnungsmangel zugute kommen. „Bauhaus unter Sternen“ lautet der Titel der Aktionswoche.
„Wir möchten in der Woche der Baukultur in Mainz zeigen, was das Bauhaus bewegt und bewirkt hat“, sagt Ina Seddig, Sprecherin der Kammergruppe. Dabei gehe es neben den genannten Aspekten auch um die handwerkliche Komponente oder die Gemeinschaftlichkeit.
In dem hochinteressant bestückten kleinen Haus hat die Hochschule Mainz mit einigen studentischen Arbeiten für digitale Bewegung gesorgt: Da geht das Tiny House auf Reisen und wird in teils utopische Sphären gebeamt, ein anderes Projekt, das ebenfalls unter der Leitung von Professor Klaus Teltenkötter entstanden ist, zeigt, wie das Robolab der Hochschule Mainz digitale Fertigung erforscht und möglich macht.
In den kommenden Wochen stehen noch weitere bauhauslastige Termine auf dem Programm: Der Architektouren-Bus startet am Samstag und Sonntag, 29./30. Juni, zu einschlägigen Gebäuden, die auch heute noch einen Bauhaus-Einfluss erkennen lassen. Am Dienstag, 25. Juni, 19.30 Uhr, findet im Zentrum Baukultur im Brückenturm am Rathaus das 2. Mainzer Architekturquartett statt. Hier geht es um drei Mainzer Projekte, die unter dem Bauhaus-Aspekt diskutiert werden, darunter das „Schwarze und Weiße Haus“ von HGA Henning Grahn Architektur, das Haus Hille-Heijnen von Hille Architkten und das ehemalige Telegraphenamt am Münsterplatz.