Die Weiberfastnacht ist in Mainz doch nicht so friedlich verlaufen, wie es anfangs ausgesehen hatte. 19 Strafanzeigen wegen Körperverletzung, vier Strafanzeigen wegen...
MAINZ. Die Weiberfastnacht ist in Mainz doch nicht so friedlich verlaufen, wie es anfangs ausgesehen hatte. 19 Strafanzeigen wegen Körperverletzung, vier Strafanzeigen wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und 57 Platzverweise trüben die Bilanz der Polizei. Gerade die hohe Zahl an Platzverweisen sei "schon ungewöhnlich", erklärte Polizeisprecher Rinaldo Roberto am Freitag.
Ab 21 Uhr am Donnerstagabend waren die Einsatzkräfte der Polizei im Dauereinsatz. Vor allem die Alkoholproblematik wird offenbar immer größer: Laut Rinaldo Roberto waren in allen Fällen die Feiernden stark alkoholisiert und "zeigten ein hohes Konflikt- und Agressionspotential". Die Polizistinnen und Polizisten hätten von "einer anderen Qualität als in den Jahren zuvor" gesprochen.
Nachdem das Fest auf dem Schillerplatz gegen 17 Uhr beendet gewesen war, war das Partyvolk in die Gaststätten, Kneipen und Clubs der in der Innenstadt weitergezogen. Auch auf den Straßen waren die Menschen in Scharen unterwegs. Bis zum frühen Freitagmorgen hatte die Polizei insgesamt 19 Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten aufgenommen. "Die Verletzungen waren zumeist nicht behandlungsbedürftig", so Rinaldo Roberto. Da 57 Personen "keine Gewähr für ein friedliches Feiern" geboten hätten, hätten sie einen Platzverweis erhalten - acht von ihnen leisteten dieser Anordnung nicht Folge und verbrachten den Rest der Nacht in Polizeigewahrsam. Viermal wurden Polizisten bei ihren Amtshandlungen gestört oder angegriffen. Rinaldo Roberto: "Dies hatte Strafanzeigen wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zur Folge." Mindestens zweimal seien Polizisten beleidigt worden. Positiv hervorzuheben sei, dass der Polizei keinerlei sexuelle Übergriffe oder Belästigungen bekannt geworden seien.
Derweil wurde in der Nacht zum Freitag gegen 1.45 Uhr ein 20-jähriger "Wildpinkler" auf frischer Tat ertappt. Ein 22-jähriger Hamburger schaltete sich in die Diskussion mit der Polizei ein, beleidigte die Beamten, gab falsche Personalien an und bot den Polizisten schließlich an, sich mit ihnen zu "duellieren". Aus Eigenschutz mussten ihm die Polizisten Handschellen anlegen und ihn mit zur Dienststelle nehmen. Nachdem seine Personalien zweifelsfrei festgestellt worden waren, konnte er seiner Wege ziehen.