Vermisste Susanna F. ist tot: Leiche der 14-Jährigen aus...

aus Der Fall Susanna

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Die Einsatzkräfte der Polizei in Erbenheim. Foto: wiesbaden112.de

Die vermisste Susanna F. ist tot. Die Polizei hat in Wiesbaden die Leiche der 14-Jährigen Mainzerin gefunden. Gefahndet wird nach einem 20 Jahre alten Asylbewerber aus dem...

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Die vermisste Susanna F. ist tot. Die Leiche der seit dem 22. Mai vermissten Mainzerin wurde am Mittwoch gegen 14 Uhr in der Wiesbadener Gemarkung „Unterm Kalkofen“ zwischen dem Wiesbadener Stadtteil Erbenheim, der Deponie und Wiesbadener Südfriedhof gefunden.

"Aufgrund der Spurenlage müssen wir von einem Gewaltverbrechen ausgehen", sagt Andreas Hemmes, Sprecher der Polizei Wiesbaden.

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Die Polizei sucht nach einem 20-jährigen Iraker, der als Asylbewerber in einer Wiesbadener Flüchtlingsunterkunft wohnt. Es ist unklar, bis wann er sich dort aufgehalten hatte. Bei dem Iraker soll sich um einen Bekannten der 14-Jährigen gehandelt haben. Der 20-Jährige soll nach Informationen dieser Zeitung zusammen mit seiner Familie bereits vor einigen Tagen die Flüchtlingsunterkunft verlassen haben. Laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung" soll er mit seiner Familie wieder im Irak sein. Meldungen, nach denen ein Haftbefehl gegen den Iraker vorliegt, sind nach Informationen dieser Zeitung derzeit nicht zutreffend. Der Mann ist derzeit tatverdächtig, aber nicht "dringend tatverdächtig".

Am Mittwochabend hat es an der bisherigen Adresse des Verdächtigen eine Festnahme gegeben. Diese steht nach Erkenntnissen dieser Zeitung in Zusammenhang mit dem Fall. Bei dem Festgenommen soll es sich aber nicht um den gesuchten 20-Jährigen handeln.

Die Polizei hatte ausgehend von Erbenheim seit Montag intensiv nach der Vermissten gesucht und den Radius immer weiter ausgedehnt. Zwei Tage war die Suche ohne Ergebnis geblieben, auch Leichenspürhunde hatten nichts gefunden. Der Hinweis auf das Gelände bei Erbenheim war von einem 13-Jährigen gekommen. Ihm soll der 20-jährige Iraker erzählt haben, dass er das Mädchen getötet habe. Auch über den Zeitpunkt soll er gesprochen haben - 22. oder 23. Mai. Diesen Hinweisen war die Wiesbadener Polizei seit Montag mit Nachdruck nachgegangen. Gefunden wurde die Leiche in einem Gebüsch am Rande einer eingleisigen Bahnstrecke. Nach Informationen dieser Zeitung soll sie vergraben und mit Reisig bedeckt gewesen sein.

Die Wiesbadener Polizei hatte am Mittwochvormittag die Suchmaßnahmen nach der 14-Jährigen aus Mainz noch einmal intensiviert. Eine Hundertschaft durchkämmte Bereiche in Erbenheim; auch ein Steinbruchgelände wurde einbezogen.

Der Fundort befindet sich laut Pressmitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizei in einem schwer zugänglichen Gelände im Bereich der Gemarkung "Unterm Kalkofen". Dort haben die Spezialisten der Spurensicherung ihre Arbeit aufgenommen und müssen dabei sehr vorsichtig vorgehen. Der Fundort der Leiche ist weiträumig abgesperrt und darf nicht betreten werden, da noch eine ausgedehnte Spurensuche durchgeführt werden muss.

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Das 14-jährige Mädchen aus Mainz war zuletzt am 22. Mai mit Freunden in der Wiesbadener Innenstadt gesehen worden. Am Nachmittag dieses Tages schrieb sie ihrer Mutter noch eine WhatsApp-Nachricht, in der sie ankündigte, mit ihrem Freund nach Paris zu fahren und in zwei bis drei Wochen zurückzukehren. Danach verlor sich ihre Spur. Laut ihrer Mutter war das Mädchen am Morgen des Folgetags noch einmal bei WhatsApp online. Danach sei das Handy ausgeschaltet gewesen. Unbestätigten Berichten zufolge ergab eine Handyortung, dass ihr Mobiltelefon zuletzt im Bereich Wiesbaden-Erbenheim eingeloggt gewesen sei.

Zunächst hatte die Mutter das Mädchen bei der Mainzer Polizei als vermisst gemeldet. Doch die Ermittlungen ergaben, dass sie ihren Aufenthaltsmittelpunkt eher in Wiesbaden hatte, sodass der Fall an die Wiesbadener Kollegen übergeben wurde. Sofort leiteten diese eine Suche nach der Vermissten mit Hubschrauber, Spürhund und letztlich einer Hundertschaft der Polizei ein.