Die Polizei hat ein Camp von A49-Gegnern im Herrenwald geräumt. Teilweise mussten Beamten die Aktivisten wegtragen.
VOGELSBERGKREIS. Die Polizei hat am Dienstag das Camp "Neuerding" von A49-Gegnern im südlichen Herrenwald bei Stadtallendorf geräumt. Wie die Polizei am Abend mitteilte, wurden gegen 48 Personen Platzverweise ausgesprochen. 23 Personen mussten die Beamten von den Bäumen holen.
Die Fällarbeiten begannen gegen 10.45 Uhr. Es wurden aber lediglich einzelne Bäume gefällt, um den Einsatz am Camp zu ermöglichen. Die Räumungsarbeiten waren gegen 12.30 Uhr abgeschlossen und die beauftragte Baufirma begann mit den eigentlichen Rodungsarbeiten. "Diese wurden vor Ort von einem starken Polizeiaufgebot mit mehreren hundert Kräften belgeitet", heißt es vonseiten der Polizei weiter. Auch ein Teil der B454 und K12 mussten während des Einsatzes gesperrt werden. Verletzte gab es laut Polizei an diesem Tag keine.
Währenddessen blockierten mehrere Aktivisten am Dienstagmorgen die Autobahn 3 bei Idstein. Etwa zehn Menschen hielten sich dort im Brückenbereich auf und seilten sich zur Mittelleitplanke ab, teilte der Polizeisprecher mit. Die Blockade stehe in Bezug zum Protest gegen die Rodung, hieß es weiter. Die Autobahn sei in beide Richtungen voll gesperrt, es habe sich bereits ein Stau gebildet. Am Stauende kam es am Mittag dann zu einem Unfall mit einem Auto und einem Lastwagen. Mindestens eine Person wurde dabei schwer verletzt.
Die Bäume im Herrenwald sollen für den Weiterbau der Autobahn 49 gefällt werden. An verschiedenen Stellen entlang der geplanten Trasse laufen seit dem 1. Oktober Rodungsarbeiten, die von Protesten von Umweltschützern begleitet werden.
Von dpa