Blaues, rotes, oranges Licht – immer wieder veränderte sich an diesem Abend die Farbgebung des Saals im Frankfurter Hof. Passend zu dem bunten Abend voller Musik, Tanz und...
MAINZ. Blaues, rotes, oranges Licht – immer wieder veränderte sich an diesem Abend die Farbgebung des Saals im Frankfurter Hof. Passend zu dem bunten Abend voller Musik, Tanz und Geschichte.
„So viel auf so kleiner Bühne“, fasste Ferdinando Terelle den Abend zusammen. Dem Zuschauer gefiel die große Vielfalt, die Kult-Gastronom Wolfi Klein bei der zweiten Auflage seiner Freunde-Revue auf die Bühne gestellt hatte. Den Auftakt des Mainzer Klein-Kunstabends machte der Xsangsverein aus Gonsenheim. Etwa zwanzig Frauen und Männer sangen in grünen Pullovern, Hosen oder mit grünen Ketten behangen Lieder zur Einstimmung. Mit „Champs Élysée“ brachten sie einige Zuschauer dazu, in Erinnerungen zu schwelgen.
Die Show ging genauso bunt weiter. Unter anderem trat GCV-Aktiver und Musik-Comedian Christoph Seib in einem kunterbunten Hemd auf, der die Zuschauer auf eine kulinarische Reise um die Welt mitnahm. Mit seiner Version „Gouda to si“ des katholischen Kirchenliedes hatte er schon zu Anfang seiner Darbietung laute Lacher auf seiner Seite.
Und Wolfi hatte noch Freunde aus anderen Genres eingeladen. So tanzten Natalie und Laszlo vom Mombacher Dance & Arts-Studio magisch über die Bühne. „Ich fand die Balletteinlage wunderschön“, sagte Zuschauerin Ruth Stadlmair begeistert.
Auch Elke Diepenbeck und Roland Klaus brachten Stimmung ins Publikum. Mit Songs und Eigenkreationen wie „Billie Jean“ von Michael Jackson heizten sie den Zuschauern ein. Die Bühne färbte sich abwechselnd in blaues, rotes und lila Licht, aufkommender Rauch betonte die magische Atmosphäre.
Politische Töne von Tresen-Poet Wolfi Klein
Doch es gab auch ernste Momente. Während einer von Wolfis Geschichten wurde das Publikum still und nachdenklich. Mit dem Gedicht „Populisten, verpisst euch“ brachte der Autor seine Meinung über die politische Lage weltweit zum Ausdruck. Bisher habe er sich aus der Politik herausgehalten, doch jetzt könne er es nicht mehr aushalten, meinte der lebenskluge und tausender Geschichten kundige Tresen-Poet. „Der Krieg ohne Blut“ bringe ihn zur Wut, er wollte nicht länger still sein.
Stille Töne brachte Nachwuchssänger und Songwriter David Strack auf die Bühne. In braunem Karohemd und mit Akustikgitarre zelebrierte er seine gefühlvollen Songs.
Auch die Komponistin Isidora verzauberte das Publikum, ganz ohne Stimme, nur mit ihren Fingern, die über den großen, schwarze Flügel auf der Bühne glitten. Mit eigenen Kompositionen wie „Schaukel“ und „Heimat“ und zeigte sie ein breites Repertoire an musikalischem Können und eröffnete den Zuschauern ihre innere Musikwelt.
Von Kathrin Wesolowski