Damit sich der Autoverkehr aus Richtung Mainz nicht mehr auf der Theodor-Heuss-Brücke staut, will die Stadt den Ablauf auf dem Hochkreisel durch einen Umbau flüssiger...
KASTEL. Damit sich der Autoverkehr aus Richtung Mainz nicht mehr auf der Theodor-Heuss-Brücke staut, will die Stadt den Ablauf auf dem Hochkreisel durch einen Umbau flüssiger gestalten. Konkret geht es um die beiden rheinaufwärts gelegenen Spuren zwischen dem Busterminal und dem Trottoir. Bis zum Sommer solle dort eine Fußgängerampel angebracht werden, sagte Stadtrat Andreas Kowol (Grüne).
Neuordnung auf zwei Spuren
In einem zweiten Schritt werde geprüft, auch die Verkehrsbeziehungen auf diesen beiden Spuren neu zu ordnen. Eine von ihnen führt über den Hochkreisel in Richtung Ludwigsplatz und Boelckestraße, die zweite zur Eisenbahnstraße und zum Philippsring. Wer sich auf dieser Spur einordnet, muss bisher zwingend zum Bahnhof Kastel fahren, ohne auf das Rondell zurückkehren zu können. Künftig sollen beiden Spuren auf den Hochkreisel führen, mit einer Möglichkeit zum Abbiegen in Richtung Bahnhof. Etabliert wurde die seitherige Regelung bei der Eröffnung des Busterminals, um dem öffentlichen Nahverkehr ein flüssigeres Einfädeln zu ermöglichen. Bei Recherchen hätten Busfahrer jedoch Entwarnung gegeben: „Sie sehen dieses Problem nicht“, sagte Stadtrat Kowol.
Die Idee, zwischen dem Busterminal und dem Bürgersteig eine Fußgängerampel anzubringen, gehe auf den Mainzer Oberbürgermeister Ebling zurück. Der habe bei der Vorstellung der City-Bahn-Pläne die Situation an dem Nadelöhr mit den Verkehrsstaus aus Richtung Mainz eindringlich beschrieben. Sie entstehe meistens dann, wenn Gelenkbusse im Terminal einliefen und Fahrgäste aus den drei über die ganze Fahrzeuglänge angebrachten Türen verließen. Es kämen nicht alle gleichzeitig am Überweg an. Je nach dem, wie schnell sie zu Fuß unterwegs seien, erreichte der eine den Fußgängerüberweg früher, der andere später. Jeder Passant, der dort die Straße überqueren wolle, sei gegenüber Autofahrern bevorrechtigt. Mit der Folge, dass die Abläufe im Straßenverkehr litten.
Ähnlich verhalte es sich mit den vielen Tausend Fahrgästen, die von der S-Bahn-Station kämen und dem Busterminal zustrebten, um etwa mit der Linie 6 weiterfahren. Eine Blockabfertigung auf dem Fußgängerüberweg könne die Situation auflösen und den Passanten ein Mehr an Sicherheit bringen. Der Rückstau nach Mainz lasse sich mit einfachen Mitteln beheben. Das sei vielen nicht bewusst gewesen. „Man kann dort stundenlang stehen und zuschauen“, sagte Kowol.
Mehr Sicherheit für Fußgänger
Mit 45.000 Fahrzeugen am Tag zählten Hochkreisel und Theodor-Heuss-Brücke zu den hochbelasteten Stellen im Straßennetz. Doch es gebe andere vierspurige Straßen im Wiesbadener Stadtgebiet, die mit bis zu 60.000 Fahrzeugen noch viel stärker ausgelastet seien. Trotzdem lohne es sich, den Straßenverkehr rund um den Brückenkopf in einer anderen Weise zu regeln, im Vorgriff auf die City-Bahn, aber unabhängig von den Plänen für dieses Nahverkehrsmittel, auf das man in Kastel noch zwei bis drei Jahre warten müsse. Fußgängerampel und Umbau der Fahrspuren kosteten zusammen rund 400.000 Euro. Beides sei machbar und sinnvoll, sagte Kowol.
Das Thema steht am Dienstag bei der Sitzung des Ausschusses für Planung und Verkehr auf der Tagesordnung. In einem gemeinsamen Antrag fordert die regierende Mehrheit von SPD, CDU und Grünen den Magistrat auf, für den Hochkreisel ein Konzept zu erarbeiten, nach Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen und dem Ausschuss zu berichten.