Von Dennis RinkMAINZ - Acht Bewerber wollen Vereins- und Vorstandsvorsitzender des 1. FSV Mainz 05 werden. Das teilte Gerd Krämmer, Mitglied der Wahlkommission, auf Anfrage dieser Zeitung mit. Die Frist für die Bewerbungen endete an Heiligabend um 24 Uhr. Namen wollte Krämmer jedoch nicht nennen. Damit liegen der Wahlkommission um Krämmer, Hans-Günter Mann, Klaus Hammer, Karl-Hubert Oehl und Dr. Udo Seyfarth für die Nachfolge des zurückgetretenen Johannes Kaluza doppelt so viele Bewerbungen vor wie im Vorfeld der Mitgliederversammlung am 25. Juni.
Damals hatten Jürgen Doetz, Johannes Kaluza, Frank Röhr und Peter Sommer ihren Hut in den Ring geworfen. Sommer wurde im vergangenen Sommer allerdings nicht zur Wahl zugelassen. Gründe nannte das Gremium mit Verweis auf Paragraf zwölf, Absatz vier, der Satzung nicht. Dort steht: „Die Entscheidung der Wahlkommission ist nicht anfechtbar.“
Wahl am 21. Januar
Das Gremium hat nun auch wieder die Aufgabe, maximal fünf der Bewerber als Kandidaten für die Wahl im Rahmen der Mitgliederversammlung am 21. Januar zuzulassen. „Es können aber auch weniger sein“, betonte Krämmer mit Verweis auf die Satzung. In Paragraf zwölf, Absatz vier, heißt es dazu nur: „Sollten sich mehr als fünf Kandidaten zur Wahl als Vereinsvorsitzender bewerben, so schlägt die Wahlkommission in freier Entscheidung fünf Bewerber vor.“ Gründe für Zulassung oder Nicht-Zulassung werde das Gremium auch diesmal nicht nennen. „Das würde nur endlose Diskussionen geben“, sagte Krämmer. Es sei nicht gut, Pro und Contra öffentlich zu diskutieren. „Ich kann nur immer wieder betonen, wir entscheiden nicht gegen eine Person, sondern für Mainz 05“, sagte Krämmer. Aus diesem Grund werde die Wahlkommission nun die eingereichten Unterlagen sorgfältig prüfen und Anfang kommender Woche die Gespräche mit den Bewerbern aufnehmen, um sie auf ihre Eignung zu prüfen. Trotz des Desasters um den auch von der Wahlkommission zugelassenen Kurzzeit-Vorsitzenden Johannes Kaluza sieht sich das Gremium allerdings nicht gezwungen, andere Parameter für eine Eignung an den Tag zu legen. „Wir werden vielleicht in den Gesprächen noch intensiver nachfragen, entscheiden im Grundsatz aber genauso wie im Sommer“, sagte Krämmer.
Maßgebend für die Beurteilung sei dabei ausschließlich die geltende Satzung. Damit widersprach Krämmer auch dem Aufsichtsratsvorsitzenden Detlev Höhne, der in einem Interview mit dieser Zeitung erklärt hatte, die Wahlkommission richte sich in ihrer Beurteilung „auch nach der Satzung und den Beschlüssen der Mitgliederversammlung und des Aufsichtsrates aus“. Das kam in der Wahlkommission nicht überall gut an. „Wir sind dem Aufsichtsrat nicht weisungebunden, sondern lediglich der Satzung“, betonte Krämmer.
Mindestens zehnjährige Erfahrung
In der Satzung steht, die Unterlagen müssen belegen, „dass der vorgeschlagene Kandidat über eine mindestens zehnjährige Erfahrung in wirtschaftlichen Angelegenheiten in einer Managementposition oder einer vergleichbaren Führungsposition im Sport verfügt oder eine anerkannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens ist“.
Die Namen der maximal fünf Kandidaten will die Wahlkommission etwa zu Beginn der zweiten Januar-Woche veröffentlichen. Bis zur Mitgliederversammlung am 21. Januar bleibt den Kandidaten dann nur wenig Zeit, um ihr Programm in einem sehr kurzen Wahlkampf zu präsentieren.
Noch ist unbekannt, ob auch der Aufsichtsrat einen Kandidaten auserkoren hat
Noch ist unbekannt, ob sich unter den acht Bewerbungen auch ein vom Aufsichtsrat auserkorener Kandidat befindet. Höhne ließ bisher noch offen, ob das Kontrollgremium von seinem Vorschlagsrecht Gebrauch machen werde. Da es theoretisch möglich ist, dass sich jener Bewerber unter den mindestens drei Personen befindet, die von der Wahlkommission noch gestrichen werden, wird der Aufsichtsrat – wenn überhaupt – auch erst nach der Veröffentlichung seinen Vorschlag kommunizieren.
Übrigens: Während in der offiziellen Einladung an die Mitglieder noch die Opel Arena als Veranstaltungsort der Mitgliederversammlung am 21. Januar genannt wurde, haben sich die Verantwortlichen nach Informationen dieser Zeitung mittlerweile anders entschieden. Die Versammlung wird wieder in der Halle 45 stattfinden.
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