Von Torben SchröderMAINZ - Auch ein 2:1 (1:1)-Erfolg kann eine klare Angelegenheit sein, das demonstrierten die U 23-Fußballer des FSV Mainz 05 bei den Stuttgarter Kickers. „Es war ein haushoch verdienter Sieg“, betont Trainer Dirk Kunert, „ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen.“ Vom Start weg waren die 05er das tonangebende Team. Die Kickers standen tief, kamen kaum einmal zu Entlastung. „Die Jungs haben selber gesagt, sie kamen sich vor, als wären sie Bayern München“, berichtet Kunert, „wir hatten sehr viel Ballbesitz, gefühlt 80, 90 Prozent, haben den Ball laufen lassen, sind immer wieder über die Halbräume reingestoßen. Das war richtig klasse.“ Einzig der Ertrag blieb zunächst aus, weil es den Mainzern nicht gelang, in die Gefahrenzone einzudringen.
Tyrala gleicht schnell aus – und scheitert beim Elfmeter
Dafür nagelte der Stuttgarter Alessandro Abruscia einen Distanzschuss unhaltbar in den Winkel (20.). Ein Startschuss für die Platzherren, die nun stärker auf die Tube drückten. „Aber wir sind weiter cool geblieben“, lobt Kunert. Schon sieben Minuten später köpfte Sebastian Tyrala den Ball nach einer Ecke von Kerem Bülbül zum 1:1 in die Maschen (27.). Nach Foul an Karl-Heinz Lappe hatte Tyrala die Chance zum Doppelpack, scheiterte aber vom Elfmeterpunkt aus an Miro Varvodic (43.).
Danach erlaubten sich die Platzherren zwei folgenschwere Dummheiten. Erst sah Sebastian Mannström die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung – nachdem der Elfmeter gehalten worden war (44.). Dann flog auch noch Lhadji Badiane wegen einer Schwalbe mit Gelb-Rot vom Feld (51.). Das 2490 Kehlen starke Publikum gab nun Vollgas, die Kickers verschanzten sich. „Schon bei elf gegen elf stand der Gegner nur hinten drin“, berichtet Kunert. Gegen neun Mann „war es wie ein Handballspiel. Wer mal Fußball gespielt hat, weiß, wie schwer es ist, dann ein Tor zu schießen.“ Der Plan: „Wir haben den Gegner laufen lassen, waren uns sicher, dass sie irgendwann einbrechen.“
In Minute 67 war es so weit, nach Malte Moos’ Flanke gelang Maurice Neubauer per Flachschuss vom langen Pfosten aus der Siegtreffer. „Wir hätten viel mehr Tore machen können“, berichtet Kunert, „aber ich ziehe den Hut vor den Jungs, wie sie das Spiel durchgezogen haben.“ Am Ende, als die Schwaben alles nach vorne warfen, wurde es sogar noch mal brenzlig. „Es hat sich gezeigt, dass Mainz die spielstärkste Mannschaft der Liga ist“, gestand Kickers-Coach Paco Vaz ein. „Schade, dass wir den Matchplan bis zum Ende nicht umsetzen konnten.“ Bei einem Spiel mehr haben die 05er nur noch einen Zähler Rückstand auf die zweitplatzierten Offenbacher Kickers. Den kommenden, freien Spieltag können die 05er in aller Ruhe genießen.
FSV Mainz 05 II: Dahmen – Moos, Korczowski, Sverko, Neubauer – Baku, Tyrala – Trümner (46. Mause), Bülbül (90. Loechelt), Costly (71. Petermann) – Lappe.
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