RHEINHESSEN - Einen Blick in die Zukunft richten die rheinhessischen Unternehmerfrauen im Handwerk: Am kommenden Dienstag, 4. Oktober, laden sie unter dem Motto „Unternehmerfrauen innovativ“ zu einem Impulsvortrag mit Erfahrungsaustausch zum Thema „Demenz in der Geschäftswelt“ ein. Wir sprachen über Details und Hintergründe mit Christine Merkel-Köppchen, Vorsitzende der „Unternehmerfrauen im Handwerk“, Arbeitskreis Rheinhessen.
Frau Merkel-Köppchen, wie kamen Sie als Unternehmerfrauen auf dieses Thema – denn der Umgang mit Demenzkranken wird ja landläufig eher im Rahmen einer Betreuung zuhause oder im Heim lokalisiert?
Das stimmt – jedoch zeigt die Erfahrung, dass sich eine Demenz ja zunächst schleichend einstellt und zunächst auch nicht ständig den Betroffenen, der nach wie vor im bisherigen Alltagsleben agiert, dominiert. Auch langjährige Geschäftspartner registrieren die Veränderung erst einmal nicht; es steht demjenigen nicht auf der Stirn geschrieben – denn vielfach sind die Betroffenen körperlich ja noch agil. Aber mir selbst ist dies schon mit einem langjährigen Kunden passiert, der sich nach etlichen und größeren gemeinsam realisierten Projekten auf einmal in Gesprächen zeitweise völlig desorientiert zeigte. Und bei einem unserer Treffen im vergangenen Jahr kam ein Impuls von den Teilnehmerinnen, die ebenfalls Bedarf sahen, hier mehr Sicherheit zu gewinnen. So wird unser Abend am 4. Oktober auch dem Erfahrungsaustausch dienen.
Wer wird referieren?
Unsere Referentin ist die Kommunikationsexpertin Gabriele Bußmann. Sie engagiert sich im Demenznetzwerk Rheinland-Pfalz sowie in der Museumsarbeit „Demenz & Art“. Bei unserem Abend wird sie Tipps geben für den Umgang mit an Demenz Erkrankten: Wie man mit Fingerspitzengefühl angemessen reagiert und sich für die Beratungsprozesse bei demenziell veränderten Menschen einstellt, wie sich ein „demenzfreundlicher Betrieb“ positioniert und neue Aufträge vor Ort erschließt und wie man die starke Seite als Fachbetrieb und Dienstleister hervorhebt, ohne dass der menschliche Aspekt verloren geht.
Wann und wo genau findet die Veranstaltung statt – und können interessierte Frauen noch kurzfristig teilnehmen?
Der Abend beginnt am Dienstag, 4. Oktober, um 18.45 Uhr im Weingut Büsser-Paukner in Gau-Odernheim, Mainzer Straße 50, und dauert bis etwa 21.15 Uhr. Auch kurzentschlossene Frauen können dazustoßen, wenn sie eine Anmeldung an ufh@buchwerkstatt.de oder unternehmerfrauen.rheinhessen@t-online senden. Nichtmitglieder zahlen 10 Euro an der Abendkasse.
Erläutern Sie doch abschließend bitte noch einmal, wer die Unternehmerfrauen sind und was sie tun.
Die Unternehmerfrauen im Handwerk, Arbeitskreis Rheinhessen, sind ein branchenunabhängiges Netzwerk berufstätiger Frauen im Raum Rheinhessen. Hier treffen sich Frauen aus dem Bereich Handwerk auf Augenhöhe, um sich weiterzubilden, zu engagieren und auszutauschen. Unser Interesse liegt in der Weiterbildung sowohl im Berufs- als auch im Privatleben; elf Veranstaltungen jährlich haben wir im Programm. Neben den vielen Unternehmerinnen-Netzwerken sind wir das einzige, das sich konkret auf Frauen im Handwerk konzentriert.
Welchen Nutzen ziehen Ihre Mitglieder denn aus der Gemeinschaft?
Die vielfältigen Erfahrungen der rund 70 Mitglieder sowie exklusive Vorträge zu aktuellen Themen der Betriebspraxis und der Persönlichkeitsbildung sind die Basis für eine aktive und inspirierende Begegnung in der handwerklich orientierten Gemeinschaft. Es entstehen interessante Kontakte, vielfältige Geschäftsbeziehungen und nicht selten Freundschaften. Und über die regionalen Veranstaltungen hinaus bieten die Unternehmerfrauen im Handwerk für alle Mitglieder die Möglichkeit, das Netzwerk landesweit, bundesweit und europaweit zu nutzen. Wer mehr wissen möchte, besucht uns im Internet auf www.ufh-rheinhessen.de.
Das Interview führte Beate Nietzel.
Noch mehr Nachrichten aus der Region lesen? Testen Sie kostenlos 9 Tage das Komplettpaket Print & Web plus!
Bitte loggen Sie sich ein, um einen Kommentar zu diesem Artikel zu verfassen. Debatten auf unseren Zeitungsportalen werden bewusst geführt. Kommentare, die Sie zur Veröffentlichung einstellen, werden daher unter ihrem Klarnamen (Vor- und Nachname) veröffentlicht. Bitte prüfen Sie daher, ob die von Ihnen bei ihrer Registrierung angegebenen Personalien zutreffend sind.
Die Zeichenzahl ist auf 1700 begrenzt. Die Redaktion behält sich vor, den Kommentar zu sichten und zu entscheiden, ob er freigeschaltet wird. Kommentare mit rechts- oder sittenwidrigen Inhalten, insbesondere Beleidigungen, nicht nachprüfbare Behauptungen, erkennbare Unwahrheiten und rassistische Andeutungen führen dazu, dass der Kommentar im Falle der Sichtung nicht freigeschaltet, ansonsten sofort gelöscht wird. Wir weisen darauf hin, dass alle Kommentare nach einigen Wochen automatisch wieder gelöscht werden.
Die Kommentare sind Meinungen der Verfasser.