Von Kirsten StrasserMAINZ - Statt getanzt wurde geprügelt: Eine Schüler-Party in der Mainzer Disco „Imperial“ in der Alten Lokhalle ist am Sonntagabend teilweise außer Kontrolle geraten. Es gab mehrere Schlägereien mit mindestens zwei Verletzten, die Polizei musste mehrmals anrücken, um die zum Teil heftigen Auseinandersetzungen zu beenden.
Auslöser für die Prügeleien war laut Polizei offenbar die Tatsache, dass die jungen Leute im Vorfeld der „U18-Veranstaltung“ im Internet Karten kaufen konnten – diese Tickets aber laut Internetseite nicht automatisch den Zutritt zur Party garantierten. Und tatsächlich: Vor Ort wurden, so Polizeisprecherin Heidi Nägel, von den Türstehern rund 30 Gäste abgewiesen, obwohl sie Eintrittskarten hatten.
Eine Stunde später wieder angerückt
Erstmals ging es gegen 21.50 Uhr rund: Etwa zehn junge Leute und Türsteher gerieten in Streit, den die herbeigerufene Polizei schlichten musste.
Etwa eine halbe Stunde später mussten die Beamten wieder anrücken: Gegen 22.30 Uhr gingen nämlich zwei junge Männer aus einer achtköpfigen Gruppe heraus auf einen 18-Jährigen los, schubsten ihn und schlugen auf ihn ein. Die Polizisten trennten die Kontrahenten; einem Aggressor gelang trotz sofort eingeleiteter Fahndung die Flucht, einer konnte festgehalten werden.
Ein drittes Mal wurde die Polizei gerufen, weil sich etwa 20 Personen schlagen wollten und aufeinander losgingen. Die jungen Männer ergriffen jedoch die Flucht, als die Beamten eintrafen. Ein 18-Jähriger gab an, von ein oder zwei Personen geschlagen und gestoßen worden zu sein. Er hatte eine Verletzung im Gesicht und am Knie, wohl weil er in Glasscherben gefallen war.
Keine Massenschlägerei - aber rund 200 Zuschauer
Erste Meldungen, nachdem es eine Massenschlägerei mit rund 200 Beteiligten gegeben habe, seien falsch, betont Polizeisprecherin Heidi Nägel. Sehr wohl wären aber rund 200 junge Leute vor der Disco gestanden und hätten zugeschaut. Die Polizisten schickten die zum Teil betrunkenen Jugendlichen – die meisten zwischen 16 und 18 Jahren alt – nach Hause.
Die so genannten „Schoolsoutpartys“ unter dem Titel „Young, wild, free“, die regelmäßig auch in der Alten Lokhalle stattfinden, werden von einem professionellen Veranstalter organisiert. Zielgruppe sind junge Leute zwischen 16 und 18; die Partys enden erst weit nach Mitternacht.
Jugendschutzgesetze werden offenbar umgangen, indem Jugendliche eine Einverständniserklärung von Eltern mitbringen; Vordrucke stellt der Veranstalter zur Verfügung.
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