BUSHALTESTELLE Kreisel soll gefährliche Situationen entschärfen
KÖNGERNHEIM - Jutta Hoff ist in Sorge. Immer wieder kommt es an der Bushaltestelle am Römer zu gefährlichen Situationen für die Köngernheimer Schulkinder. Am schlecht einzusehenden Kreuzungsbereich von L425 und K36 muss dringend etwas passieren, fordert die Ortsbürgermeisterin im Interview.
Frau Hoff, ist an der Bushaltestelle am Römer schon jemand zu Schaden gekommen?
Glücklicherweise nicht, aber es muss ja nicht immer erst etwas passieren, bis sich die Verantwortlichen ihrer Verantwortung bewusst werden.
Die Gemeinde probiert schon länger, dort eine Veränderung herbeizuführen. Wie ist der Sachstand?
Im Jahr 2009 beschloss der Gemeinderat Köngernheim auf Antrag der Kreativen Liste einstimmig, Verhandlungen mit Ministerium und Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Sachen Buswendemöglichkeit als Kreisverkehr mit verkehrssicheren Bushaltestellen im Nahbereich des Kreisels aufzunehmen. Anlässlich eines Ortstermins waren die Vertreter des LBM von der Notwendigkeit der Maßnahme überzeugt. Die Gemeinde sollte dann ein Planungsbüro für den Bau einer Buswendeanlage analog der bestehenden Anlage in Schwabsburg beauftragen, was auch zeitnah geschah. Es wurde ein umfangreicher Antrag auf Fördermittel mit detaillierter Kostenkalkulation erstellt. Dann hieß es seitens des LBM, dass die für die Veränderung an der Landesstraße kalkulierten 200 000 Euro voll von der Gemeinde zu tragen seien, da ja die Verursachung dieser Maßnahme aufgrund der gemeindlichen Buswendeanlage erfolgen würde. Dass das Land die in diesem Bereich marode Landesstraße dann für umsonst saniert bekommt, wird nicht beachtet. Hinzu kämen die Kosten des Eigenanteils, nicht förderfähige Kosten sowie Grunderwerb, sodass diese Maßnahme ein "No-Go" für die Gemeinde bedeuten würde.
Früher sind die Kinder am Freien Platz abgesetzt worden. Warum geht das nicht mehr?
Die Kinder können nicht mehr am Freien Platz ein- und aussteigen, da die Länge der eingesetzten Busse dies nicht mehr zulässt.
Ließe sich keine Lösung im Zusammenhang mit der ebenfalls schon länger avisierten Erschließung eines Neubaugebiets rechts der Feuerwehr finden?
Dies wäre eine logische Konsequenz und im Grunde genommen die günstigste und beste Lösung für alle Beteiligten.
Sie hatten angekündigt, im Streit mit dem LBM das Verwaltungsgericht entscheiden zu lassen. Gibt es da Neues?
Es gibt Meinungsverschiedenheiten mit dem LBM hinsichtlich der Anbindung des Baugebietes. Zurzeit befindet sich ein Teil der geplanten Fläche im Außenbereich. Dann wäre rechtlich eine Anbindung mit einer Linksabbiegespur nötig. Aber: Wir bevorzugen eine Einbahnstraßenlösung für das Baugebiet, denn eine komplette Erschließung über die Zufahrt An der Feuerwehr ist wegen innerörtlicher Verkehrsprobleme nicht zu verantworten. Wir werden nun in die erneute Offenlage der Planung mit der Einbahnstraßenregelung gehen und warten dann die Bewertung des LBM ab.
Eine sichere Bushaltestelle für die Schulkinder und ein Neubaugebiet - was glauben Sie - wann darf sich Köngernheim darüber freuen?
Ich hoffe, beides noch in meiner Lebenszeit erleben zu dürfen. Mit klarem Menschenverstand wäre eine Lösung kein Problem. Das Land sollte seinen Anteil im Bereich der Landesstraße als Sanierungsmaßnahme betrachten und übernehmen. Das Ortseingangsschild muss zirka 100 Meter Richtung Friedhof versetzt werden. Die Buswendeanlage mit sicherer Bushaltestelle könnte dann von den Bewohnern des unteren Ortsteils sowie des Neubaugebietes benutzt werden.
Die Zufahrt zu Kita, Sickingenhalle und Jordans Untermühle wäre endlich verkehrssicher und die Bauplätze im geplanten Gebiet blieben bezahlbar.
Das Interview führte Torben Schröder.
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