Von Margit DörrSTADECKEN-ELSHEIM - Immer wieder neue Ideen entwickelt die Adam-Elsheimer-Initiative, um die Erinnerung an das Leben und Wirken des beinahe vergessenen deutschen Barockmalers Adam Elsheimer wachzuhalten.
Nachdem sich Werke von Elsheimer und Informationen über ihn entlang des Adam-Elsheimer-Weges sowie in der Ortsmitte und am Heckweg finden, wurde nun im Rahmen des Rheinhessenjubiläums eine weitere Tafel mit dem Thema „Heilige und biblische Gestalten“ in der Nähe der 11000-Mägde-Mühle aufgestellt.
- BILDERWEG
Der „Bilderweg“ nahe der Mühle wurde ebenfalls vor einer Woche eingeweiht.
Am 14. August , 14 Uhr, findet die nächste Elsheimer-Entdecker-Wanderung statt, Treffpunkt: Dorfplatz Elsheim.
Dem Thema gemäß fand dies im Rahmen einer ökumenischen Segensfeier statt, die in Elsheim in der katholischen Kirche Sankt Walburga begann. In einer kleinen Prozession, bei der die Tafel von den beiden Sprechern der Initiative Elma Degreif und Dieter Becker vorangetragen wurde, zogen die Teilnehmer, begleitet von den Jugenheimer Musikfreunden, zum Aufstellungsort. In der Kirche und an zwei Stationen auf dem Weg gaben der katholische Pfarrer Thomas Winter und seine evangelische Kollegin Anita Nowak-Neubert Erklärungen zu den neun Darstellungen, die im Original nur jeweils neun mal sieben Zentimeter groß sind. Die Bilder sind 1605 entstanden und waren wohl für den Einbau in einen Kunstschrank bestimmt.
Petrus mit dem Schlüssel
Petrus mit dem Schlüssel, Paulus, der sich nachdenklich auf ein Schwert stützt, sowie Maria und Anna, Tobias und der Engel, Johannes der Täufer, Johannes der Evangelist, Thomas von Aquin, Joseph und der Christusknabe und Laurentius finden sich auf den Bildern. Allen Bildern ist gemeinsam, dass die Personen in ihrer ganzen Größe gemalt wurden und der Boden, auf dem sie stehen, deutlich zu erkennen ist. Und auf allen ist die Landschaft detailgetreu geschildert.
Schon in der Kirche hatte Dieter Becker auf die Bedeutung des Malers hingewiesen. Adam Elsheimer wurde zwar 1578 in Frankfurt geboren, seine Wurzeln liegen aber in der Gemeinde Elsheim. 1598 habe er sich auf den Weg nach Rom gemacht, wo er nach längerem Aufenthalt in Venedig 1600 ankam und 1610 im Alter von 32 Jahren verstarb.
„Von Anfang an machte er sich einen Namen als ein Maler, der einen neuen Blicke auf die Natur aus dem Norden mitbrachte und dadurch wesentliche Impulse für die Landschaftsmalerei setzte“, erklärte Becker. Bis dahin hatte man die Natur nur als fantasievollen Hintergrund gesehen für die zu erzählenden Geschichten. Weil er die kleinen Formate, manchmal nur handtellergroß, bevorzugte, erhielt er den Beinamen „Der Teufel für die kleinen Sachen“.
Ein Ort der Kunst, die ihre Wurzeln in der Gemeinde hat, ist nun auf der Wiese nahe bei der 11000-Mägde-Mühle entstanden. Müde Wanderer oder Kunstinteressierte können hier sowohl die Werke Elsheimers als auch die Bilder zeitgenössischer Stadecken-Elsheimer Künstler genießen.
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