Von Heiko BeckertSTEUERGELDER Im Internet jetzt städtische Einnahmen und Ausgaben abrufbar
MAINZ - Was macht die Stadt eigentlich mit meinen Steuergeldern? Wer sich schon einmal diese Frage gestellt hat und eine Antwort sucht, der kann ab sofort im Internet mit wenigen Klicks einen Überblick über die städtischen Einnahmen und Ausgaben erhalten. Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) sieht damit das Wahlversprechen, für mehr Transparenz zu sorgen, zumindest ein Stück weit als erfüllt an.
Der aktuelle, gut 2000 Seiten starke Haushaltsplan der Stadt Mainz ist Beck zufolge nicht jedermanns Lektüre. „Da steckt zwar alles drin, aber ob das für jeden herauslesbar ist, bezweifle ich“, betonte der Finanzdezernent bei der Vorstellung des neuen Angebots, das die Haushalte seit 2012 aufbereitet enthält. Die Seiten auf der Mainzer Homepage sind zwar vor allem für interessierte Bürger gedacht, doch Beck kann sich auch vorstellen, dass Stadträte das Angebot nutzen werden.
- IM DETAIL
Das interaktive Informationsangebot findet sich im Internet unter www.offenerhaushalt.mainz.de oder unter Dezernat II auf der Homepage der Stadt (www.mainz.de).
Zur korrekten Darstellung der Grafiken wird der kostenfreie Flash Player benötigt. Für Betriebssysteme, auf denen dieses Programm nicht läuft, gibt es verschiedene Alternativen.
Die Entschlüsselung des städtischen Haushaltsplans wird laut Beck mit der neuen Aufbereitung deutlich einfacher: Anstelle von nahezu endlosen Zahlenkolonnen und Tabellenspalten finden sich beim offenen Haushalt drei Bereiche mit übersichtlichen Torten- und Balkendiagrammen. Ein paar Zahlen stehen noch darunter. Und wer es dann ganz genau wissen will, der kann sich den Haushalt – wie schon bisher – als PDF-Datei herunterladen.
Beispiel Investitionen: In diesem Bereich werden alle Investitionsmaßnahmen ab einer Höhe von 200 000 Euro dargestellt. Oben auf der Seite findet sich ein rot-graues Kuchendiagramm. Wenn die Maus über das mit Abstand größte Kuchenstück fährt, erscheint ein kleines Fenster. „Schulamt“ ist da zu lesen, dazu die Investitionssumme von knapp 42 Millionen Euro sowie der prozentuale Anteil an den Gesamtinvestitionen. In diesem Fall sind das mehr als 63 Prozent.
Ein Klick auf das Kuchenstück, und schon gelangt der Betrachter eine Ebene tiefer. Hier werden die 42 Millionen Euro nach Schulen aufgesplittet. 5,5 Millionen Euro soll beispielsweise der Neubau der Grundschule Theodor Heuss kosten. Darunter findet sich eine Tabelle und eine Gegenüberstellung von „Einzahlungen“ und „Auszahlungen“.
Ganz umsonst gab es diese interaktiven Seiten nicht. Die Stadt musste 25 000 Euro für die Entwicklung der Firma ProFIS aus Münster zahlen. Die geplanten Aktualisierungen würden jedoch nicht viel kosten. „Es ist kein großer Pflegeaufwand“, sagte Abteilungsleiter Stefan Mossel.
Einen Schwachpunkt gibt es derzeit allerdings noch: Investitionen, die über mehrere Jahre gestreckt werden, können noch nicht in ihrer Gänze angezeigt werden. Das soll aber bald behoben sein, so Beck.
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