Von Nicole Weisheit-ZenzMAINZ - Mit Schirme, Charme und Melone grüßen sie ihr Publikum im Frankfurter Hof: Das United Kingdom Ukulele Orchestra ist zu Gast in Mainz, mit Best British Comedy. Mit spürbarer Begeisterung, die schnell ansteckend wirkt, bieten die zwei Musikerinnen und fünf Musiker ein zweistündiges, abwechslungsreiches Programm auf hohem musikalischem Niveau, gewürzt mit Spaß und Selbstironie als typisch britischer Humor. Klein, aber oho, das gilt auch für die kultigen Miniatur-Gitarren mit vier Saiten, die liebevoll „Uke“ genannt werden.
Ob Instrumentalstücke oder mit Gesang, sie erklingen in einer großen Bandbreite von Bariton bis Sopran, bei speziellen Arrangements aus der Feder von Peter Moss, dem musikalischen Leiter. So lässt sich der Radetzky-Marsch auch auf Ukulelen schmettern und gedanklich sieht man die Piraten der Karibik die Bühne entern, als die Filmmusik dazu erklingt. Im Country-Stil kommt „Jolene“ daher, das Flair der Flower-Power-Zeit breitet sich aus bei „God only knows“. Auch die Beatles und Queen dürfen natürlich nicht fehlen im umfangreichen Repertoire der Briten. Viel Beifall gibt es für weitere Pop- und Rock-Klassiker in eigenen Interpretationen und mit amüsanten Geschichten dazu. Alle Orchestermitglieder führen dabei durchs Programm, zeigen ihr Können auf den Instrumenten und schauspielerisches Talent: Im Duett mit Andy Wild singt Lesley Cunningham „I got you babe“ à la Cher. Wie Elvis lässt Stuart Crout die Hüften kreisen und Haare wirbeln bei „Blue suede shoes“ und „Billy Jean“, stilecht gesungen von Alex Gold mit Glitzerhut und Handschuhen, erinnert an Michael Jackson.
Kess zwirbelt Sarah Dale ihre Zöpfe und stimmt „Heidi“ an. Aus dem Publikum kommt das Echo – „deine Welt sind die Berge“ singen viele lachend mit. Auch lautmalerische Lieder zum Disney-Klassiker Dschungelbuch kommen gut an und bei bekannten Titeln geht der Takt schnell in die Beine, ob bei „Somebody that I used to know” über die Höhen und Tiefen der Liebe oder bei „Viva la vida“ von Coldplay, das zum Arme schwenken einlädt. Erwartungsvolle „Aaas“ gehen durch die Reihen, als die Hommage an Leonard Cohen angekündigt wird. Viele stimmen mit ein bei „Halleluja“, mit sonorer Stimme sorgt Peter Baynes als Solist dabei für Gänsehaut. Auch bei rasanten Rhythmen flitzen sechzig Finger über die Saiten, begleitet von Steve Truman am Bass. Originelle Sonderanfertigungen kommen zum Einsatz: eine winzige Ukulele oder eine mit Tasten und Tröte, selbst auf Gartenschlauch und Teekanne wird geblasen. „Always look on the bright side of life“ lockt zum Mitsingen und Pfeifen, zu recht gibt es stehende Ovationen.
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