Von Maike HessedenzMAINZ - An die 200 Startnummern sind es, die von den Urban-Fashion-Mitarbeitern gedruckt wurden. Und die wandern auf T-Shirts, Hemden, Jeans. Deren Trägerinnen und Träger können es kaum erwarten, bis Moderatorin Anke Seeling ihre Nummer und ihren Namen aufruft und sie die paar Schritte und wenigen Sekunden haben, um die Jury von sich zu überzeugen.
Annette Plachetka vom Laden "Schuh Passion", Bernd Koslowski, Mitglied der Geschäftsleitung der VRM, Isabel Brenner, Tochter von Anja Gockel und Projektleiterin in deren Unternehmen, Martin Lepold, Chef der Werbegemeinschaft, und Natascha Streitwieser von Sinn Leffers sind mit Tafeln ausgestattet, die sie in die Höhe halten, sobald eines der Models weiterkommen soll.
- Anja Gockel in Berlin
Auch Anja Gockel ist bei Urban Fashion wieder dabei. Derzeit weilt sie allerdings in Berlin. Nach der erfolgreichen Premiere einer Modenschau im Adlon im Januar darf die Mainzer Designerin bei der Mercedes-Benz-Fashion-Week am Dienstag erneut ihre Kollektion in der Lobby des traditionsreichen Hotels zeigen.
Sie habe lange überlegt, welches Thema ihre neue Sommerkollektion haben solle, sagt sie. Dann kam der Geistesblitz. "Vincent" heißt die neue Kollektion, inspiriert von Vincent van Gogh. "Vincent van Gogh war zu Lebzeiten völlig verkannt. Und später wurde er Grundlage der modernen Malerei", sagt Anja Gockel. "Es ist traurig, dass wir so oft Kinder unserer Zeit sind und Genies nicht erkannt werden", Individualisten seien gefragt, nicht die Belanglosigkeit der Masse. Daher ließe sich über Richtig oder Falsch oft nicht immer sofort abschließend urteilen, "das Wahre muss ans Licht kommen", sagt sie.
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Casting ist längst zum Kult geworden
Am Ende sind es 117, die sich Hoffnungen auf den Laufsteg bei "Urban Fashion" machen können, das am verkaufsoffenen Sonntag, 17. September, in Mainz stattfindet. Zum sechsten mal veranstaltet die Werbegemeinschaft gemeinsam mit der Allgemeinen Zeitung das Modeevent.
Das große Casting, bei dem sich alle modebegeisterten Menschen aus Mainz und Umgebung bewerben können, ist dabei längst zum Kult geworden.
"Ich war schon letztes Jahr dabei", sagt Dawid Steinert aus Wiesbaden. 22 Jahre ist er alt, will vielleicht eine eigene Modelagentur aufmachen. "Ich mag Urban Fashion", schwärmt er. Dieses Jahr habe er zum Casting sogar noch Freunde mitgebracht.
"Ich wollte das für mich selbst, für mein Selbstbewusstsein machen"
Mit der Startnummer 137 geht Nicole Hambach auf den roten Laufsteg – und kommt mit einer Urkunde und strahlendem Lächeln wieder runter. Auch sie war schon vergangenes Jahr dabei. "Ich habe 30 Kilo abgenommen. Und da wollte ich das für mich selbst, für mein Selbstbewusstsein machen." Für Ulla Popken und die Boutique Manhattan durfte sie 2016 laufen, berichtet die 47-jährige Hahnheimerin.
Für Victoria Korz ist es dagegen eine echte Premiere. Modefotos hat sie schon gemacht, "jetzt wollte ich mal testen, ob mir auch der Laufsteg Spaß macht", meint die 17-Jährige aus Feilbingert. Er macht Spaß.
Zahlreiche Zuschauer
Bei Möbel Martin, wo man eigens das Foyer für das Casting leer geräumt hat, sitzen auch zahlreiche Zuschauer am Laufstegrand, applaudieren, jubeln den Kandidatinnen und Kandidaten zu. Kein Wunder, dass da zum Ende, als es für einige wenige noch ganz spontan die Chance gibt, mitzumachen, einige sofort aufspringen und auf den Laufsteg stolzieren.
Aus allen ausgewählten Bewerberinnen und Bewerbern wählen die Läden jetzt ihre Models aus, die am 17. September bei Urban Fashion dabei sein sollen.
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