PILOTPROJEKT Tragen von Kindern in Betreuungseinrichtungen / Entlastung für den Rücken
MAINZ-BINGEN - (red). Das dreijährige Pilotprojekt „Tragen von Kindern in Betreuungseinrichtungen“ in den integrativen Kindertagesstätten „Rheinlinge“ Mainz und „Selzlinge“ Nieder-Olm wurde erfolgreich abgeschlossen. Es hatte in Kooperation mit Sonja Wermbter, Fortbildungszentrum Babytragen Mainz, und Jutta Pipper, Beratungspraxis/Schreiambulanz Ingelheim, stattgefunden. Ziel war die Etablierung eines bedürfnis- und bindungsorientierten Arbeitens in Kindertagesstätten.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Das hinreichend gesättigte Bedürfnis der Kinder nach Begleitung führt zu einem verstärktem Bindungsaufbau, der ihnen Sicherheit und Stabilität in Betreuungseinrichtungen gibt. Zudem werden sie in ihrem Wunsch nach Trost im Körperkontakt ernst genommen. Kürzlich wurde das Projekt erfolgreich zu Ende gebracht.
Erleichterung im Alltag
Auch für das pädagogische Fachpersonal ist der Nutzen enorm. Die Tragehilfen entlasten den Rücken und ermöglichen gerades Stehen. Eine breite Auswahl an Tragehilfen erlaubt jeder Fachkraft, ein auf das eigene Handling geeignete Modell zu finden. Zudem bleiben den pädagogischen Fachkräften freie Hände für andere Kinder oder Tätigkeiten, während sie die Kinder sicher am Körper tragen.
Die Tragehilfen stellen eine große Erleichterung im Alltag dar. So ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bei Ausflügen weitaus einfacher als mit sperrigen Kinderwägen.
Auch sehr lebhafte Kinder können gefahrlos bei Spaziergängen dabei sein. „Im integrativen Bereich haben wir ein Mädchen mit erhöhter Muskelspannung, das sich viel schneller in der Tragehilfe entspannen kann.
Andere Kinder fragen bereits danach. Sie beruhigen sich sehr leicht darin und gerade die kleineren Kinder können entspannt einschlafen“, freut sich Gihan Trenner, Bereichsleitung Kindertagesstätten bei der in-betrieb GmbH, der Trägerin der Nieder-Olmer und Mainzer Kitas, die insgesamt 120 Betreuungsplätze für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung bieten.
Sonja Wermbter stellte das Projekt im Vorfeld bei zahlreichen Firmen vor und warb dabei um Unterstützung. Ein beachtlicher Anteil an Geldspenden wurde durch die Aktivitäten der Trageschule gesammelt. Die Gelder wurden für die Anschaffung weiterer Tragehilfen eingesetzt.
Hinzu kamen die große Unterstützung beider Projektpartnerinnen bezüglich Teamschulungen, Elternabende und die enge Begleitung des Teams und der Eltern zur Einführung und Handhabung der Tragehilfen. „Wir freuen uns sehr über das hohe Engagement von Frau Wermbter und Frau Pipper in diesem tollen Projekt“, sagt Michael Huber, Geschäftsführer der in.betrieb gGmbH, „mit Menschen wie ihnen lassen sich innovative Ideen verwirklichen, die am Ende dem Wohlsein unserer Kinder dienen.“
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